Startprobleme bei sieglosen Bobteams
Park City (dpa) - Die deutschen Bobteams warten weiter auf den ersten Weltcupsieg in diesem Winter. Der ehrgeizige Cheftrainer Christoph Langen macht sich Sorgen.
„Wir haben große Defizite am Start, diese müssen wir in den nächsten Monaten und gerade im Hinblick auf Sotschi abstellen“, kritisierte der 50-Jährige nach dem zweiten Weltcup in Park City, wo dank Manuel Machata (Viererbob) und Francesco Friedrich (Zweierbob) zwei dritte Plätze heraussprangen. Die Sieg gingen im kleinen Schlitten an Weltmeister Steven Holcomb aus den USA und im Viererbob an den Russen Alexander Subkow.
Bei den Frauen machten die routinierten Pilotinnen Sandra Kiriasis und Cathleen Martini ihre Startrückstande dank Klasseleistungen an den Lenkseilen wett und wurden hinter der überragenden Olympiasiegerin Kaillie Humphries aus Kanada Zweite und Dritte.
Bei den Männern klappte das im Vorjahr auch besser, doch derzeit läuft es im Eiskanal noch nicht rund. „Wenn wir die fahrerischen Qualitäten derzeit hätten - haben wir aber nicht. Die Frauen waren im Zweierbob fahrerisch besser als die Männer“, meinte Langen, der zudem noch ein Materialproblem bei Maximilian Arndt ausgemacht hat. Denn trotz Platz 16 im kleinen Schlitten hatte der WM-Dritte noch die beste Linie auf der Olympia-Bahn von 2002. „Wir haben seinen Schlitten tausendmal zerlegt, aber nichts gefunden. Das Problem können wir aber nicht in Übersee klären“, betonte Langen.
Der Cheftrainer ist froh, wenn die kommende Woche mit den Übersee-Weltcups vorbei ist. „Die Bahn in Whistler gehört nicht in den Weltcup-Zirkus. Die berüchtigte Kurve 'fifty-fifty' sagt eigentlich schon alles. Alle Trainer und Nationen hoffen, dass alle Sportler diese Woche heil überstehen“, meinte Langen vor der Rückkehr auf der Olympia-Bahn von 2010, auf der der georgische Rodler Nodar Kumaritaschwili nach einem Trainingssturz einen Tag vor Eröffnung der Olympischen Spiele an seinen Verletzungen gestorben war.
Die Probleme am Start wird Langen nur langfristig beheben können. „Der Trend wurde schon vor einigen Jahren verpasst, das schaffen wir in zwei Jahren auch nicht aufzuholen“, meinte er und verwies auf die anderen Nationen. „Das US-Team hat die créme de la créme der Leichtathletik neu im Team. Die machen richtig Dampf.“ Mit Hürdenläuferin Lolo Jones, Hallen-Weltmeisterin von 2008 und Olympia-Vierte 2012, sowie Tianna Madison, Weitsprung-Weltmeisterin 2005 und Olympiasiegerin 2012 in London mit der 4 x 100-m-Staffel, gibt es spurtstarke Unterstützung.
Unterdessen haben auch die deutschen Skeleton-Piloten ihren ersten Podiumsplatz des Winters eingefahren. Der deutsche Meister Alexander Kröckel kam als bester Deutscher auf Rang zwei. Den Sieg sicherte sich wie beim Auftaktrennen Weltmeister Martins Dukurs aus Lettland. Der WM-Zweite Frank Rommel landete auf Rang fünf. Christopher Grotheer wurde Zwölfter.