Weltmeisterin Martini: „Höre auf mein Popometer“
Königssee (dpa) - Bei ihrer siebten Weltmeisterschafts-Teilnahme hat Bobpilotin Cathleen Martini endlich WM-Gold gewonnen. Nach zweimal Silber 2007 und 2008 sowie Bronze 2009 raste sie am Samstag mit Anschieberin Romy Logsch endlich zum ersehnten Titel.
In den ersten vier Weltcups standen Sie ohne ihre Stammanschieberin Logsch da, weil sie noch an den Folgen des Olympia-Sturzes laborierte. Dann wurden Sie im Januar nach einem Treppensturz von einer Fußverletzung ausgebremst und beim Weltcup-Finale in Cesana war Ihr Visier kaputt. Nun stehen Sie ganz oben auf dem Treppchen. Fahren Ihre Gefühle ständig Achterbahn?
Martini: „Es war schon eine verrückte Saison, jetzt kann man darüber wieder lachen. Aber nach den Vorkommnissen kommen überall ein paar Spitzen. Denk an das Visier, gehe die Treppe vorsichtig runter und so weiter. Doch wenn man so viele Rückschläge einstecken muss, dann sind die Siege irgendwie auch süßer. Wie heißt es so schön: Am Ende kackt die Ente.“
Sie gelten zusammen mit Romy Logsch als Spaß-Duo. Zuletzt schien der Spaß auf der Strecke geblieben zu sein?
Martini: „Vor gut einem Monat bei der EM in Winterberg wollte es nicht so richtig laufen. Ich hatte damals schon gesagt: Nur wenn wir locker sind und Spaß haben, dann werden wir auch wieder erfolgreich sein. Die Rechnung ist also voll aufgegangen.“
Beim Olympia-Finale in Vancouver sind Sie im vergangenen Winter gestürzt. War dieses Erlebnis noch im Hinterkopf, waren Sie nervös?
Martini: „Daran habe ich nicht mehr gedacht, am meisten machen mich die Journalisten darauf aufmerksam. Nach dem Sturz in Vancouver war mir im Vorfeld aber schon klar: Egal was passiert, meine Leute fangen mich auf. So wollte ich es hier nur genießen und wieder schnell Bobfahren. So habe ich im Bob wieder auf meinen Hintern gehört, auf mein Popometer.“