Machata im PS-Rausch: Mit Playmate auf Rennpiste
Königssee (dpa) - Schon in seinem ersten Weltcup-Rennen in diesem Winter startete er von Null auf Hundert und raste auf der gefährlichen Eispiste in Whistler zum Sieg im Zweierbob. Doch die 150 Kilometer pro Stunde an den Lenkseilen sind Viererbob-Europameister Manuel Machata zu wenig Adrenalin.
Der 26-jährige Ramsauer will jetzt richtig Gas geben, verriet er kurz vor der Bob- Weltmeisterschaft in Königssee der Nachrichtenagentur dpa. Von März an steigt der Bobpilot von vier Kufen auf vier Räder um und dreht im ADAC-Cruze-Cup seine Runden. Mit im 141 PS-starken und 230 km/h schnellen Chevrolet sitzt dann das „Playmate des Jahres 2008“ Doreen Seidel.
Die 24-jährige Chemnitzerin, die in Frankfurt/Main lebt und nach Abschluss ihres Betriebswirtschaftstudiums eine eigene Agentur betreibt, nimmt die Herausforderung ernst. Daher wird sie künftig auch nicht mehr vor der Kamera blank ziehen. „Ich bin absolut happy, dass ich von Manuel Machatas Manager Axel Watter, der sich künftig auch um mich kümmern wird, die Chance bekomme, Autorennen zu fahren. Ich bin sehr ehrgeizig und will es in diesem Sport packen“, sagte Seidel, die in ihrer Freizeit ein bis zu 280 Stundenkilometer schnelles Motorrad fährt. Vor dem ersten Lehrgang in Oschersleben bereitet sie sich mit Kartfahren auf ihre neue Aufgabe vor. Doch zuvor drückt sie live bei der WM Machata die Daumen.
„Ich bin schon zwei Autorennen gefahren, das ist fast so geil wie Bobfahren“, sagte Machata, der seinem Freund Sven Hannawald nacheifern will. Die Skisprung-Ikone, die mittlerweile selbst erfolgreich mit einer Corvette in der GT-Masters-Serie unterwegs ist und in seiner Debüt-Saison Gesamtzweiter wurde, trainiert oft gemeinsam mit Machata. Alle zehn Rennen, die vor allem in Oschersleben, Lausitzring, Sachsenring, Hockenheim und Nürburgring stattfinden, wird der Bobpilot wohl nicht bestreiten können. „Das wird am Ende mein Trainingsplan und Cheftrainer Langen entscheiden“, meinte Machata angesichts des Saisonfinales am 15. Oktober. Immerhin geht ab November die Bob-Saison wieder los.
In Langen hat er wahrscheinlich einen Befürworter, denn immerhin wandelt Machata auf den Spuren seines jetzigen Cheftrainers. Der zweimalige Bob-Olympiasieger, der Machata bereits seit 2005 zusammen mit Axel Watter in seinem Junior-Bobteam förderte, fährt schon seit Jahren in der ADAC-GT-Master-Serie mit einem Porsche 911 GT3. Und er liebäugelt mit einer Fortsetzung seiner Auto-Karriere. „Am liebsten natürlich mit BMW. Mit dem Z4 GT3 haben die Münchner ein Traumauto“, schwärmt Langen: „Es juckt noch. Ich würde - wenn es meine Zeit zulässt - gerne eine ganze Saison in einem Topteam fahren.“