Bob-Party geht weiter: Machata und Kiriasis siegen
St. Moritz (dpa) - Die Traumreise durch die Bob-Bahnen der Welt geht für Manuel Machata weiter. Der für Potsdam startende Weltcup-Debütant aus Berchtesgaden setzte seine schier unglaubliche Erfolgsserie auch in St. Moritz fort und siegte im Zweier mit Anschieber Andreas Bredau.
Ihm gleich tat es Sandra Kiriasis. Die Europameisterin kam mit Berit Wiacker zum Sieg und stand ausschließlich mit Teamkolleginnen auf dem Podest. Anja Schneiderheinze-Stöckel/Christin Senkel (Winterberg) und die Oberbärenburger Cathleen Martini/Romy Logsch machten den ersten Dreifach-Erfolg der deutschen Frauen in diesem Winter perfekt.
Machata fuhr auf der Natureisbahn im Engadin wie ein „alter Hase“ und wirkte abgezockt. „Wir hatten beim Zweier in den vergangenen drei Rennen Materialprobleme. Jetzt haben wir die lockere Stelle gefunden und schon geht es wieder aufwärts“, sagte „Machete“, der vor allem Nervenstärke bewies. Denn die „Startwunder“ Beat Hefti/Thomas Lamparter (Schweiz) fuhren im zweiten Lauf voll auf Angriff und legten eine beeindruckende Zeit vor.
Machata meisterte die Klippen der Bahn aber konzentriert und hatte am Ende noch drei Hundertstelsekunden Vorsprung. „Es waren zwei sehr gute Läufe. Wir sind gut in Form, das gibt Sicherheit. Da stört auch ein Startrückstand nicht“, erzählte der Viererbob-Europameister, der nun auch im großen Schlitten am Sonntag zuschlagen will. „Mal sehen, wie es da läuft. Vor der WM am Königssee tun Siege in jedem Fall gut“, betonte Machata.
Erneut auf das Podest sprang Thomas Florschütz. Der Riesaer, der den Saisonstart wegen einer Bandscheiben-Operation verpasste, fuhr mit einer späten Startnummer auf Rang drei vor. „Der St.-Moritz- Vorteil, von hinten zu starten und die durch die Sonne immer schneller werdende Bahn zu nutzen, war heute durch den Schnee leider nicht gegeben. Rang drei zu halten war nach dem ersten Durchgang das Ziel. Das haben wir geschafft, deshalb bin ich auch zufrieden“, meinte Florschütz, der von Kevin Kuske vorzüglich angeschoben wurde.
Dennoch sah Bundestrainer Christoph Langen noch Steigerungspotenzial. „Am Start sind wir noch nicht ganz dort, wo wir hinwollen. Da spielt vielleicht auch eine gewisse Müdigkeit eine Rolle, weil wir aus dem Training raus in die Rennen steigen müssen“, meinte Langen und kündigte eine Erholungs- und Trainingsphase für die Stamm-Anschieber mit Blickrichtung Weltmeisterschaften an.
Das ist bei den Frauen nicht nötig, wenngleich Kiriasis mit ihrem ersten Start alles andere zufrieden war. Mit ihrer Routine an den Lenkseilen aber fuhr die Olympiasiegerin von Turin der Konkurrenz davon. „Ganz sauber war auch die zweite Fahrt nicht, aber das ist hier auch nicht immer machbar. Ich freue mich über den Sieg“, meinte Kiriasis, der der Erfolg im Gesamtweltcup kaum noch zu nehmen sein dürfte.