Eiskunstläuferin Schott Neunte bei EM-Debüt
Stockholm (dpa) - Etwas vorsichtig, aber elegant und kämpferisch ist die zweimalige deutsche Eiskunstlauf-Meisterin Nicole Schott bei ihrer Premiere bei Europameisterschaften auf den neunten Platz gelaufen.
Der 18-jährigen Essenerin gelang in der Globe-Arena in Stockholm eine gute Abschlussvorstellung. Zur Belohnung bekommt sie das einzige deutsche Ticket für die WM im März in Shanghai. Die Mannheimerin Nathalie Weinzierl kam nach einem Sturz beim Lutz nur auf Platz zwölf. Das Ergebnis beschert der Deutschen Eislauf-Union immerhin auch für die EM 2016 in Bratislava zwei Startplätze.
Eine junge russische Garde stand auf dem Podium: Gold ging an Elisaweta Tuktamyschewa nach einer hochklassigen Kür. Mit 210,40 Punkten verwies die 18-jährige St. Petersburgerin ihre russischen Teamkolleginnen Jelena Radionowa (209,54) und Anna Pogorilaja (191,81) auf die Plätze. Tuktamyschewa wird von Alexej Mischin trainiert, der schon Jewgeni Pluschenko zum Olympiasieger formte.
Schott konnte mit ihrer couragierten Kür ohne Sturz den Platz aus dem Kurzprogramm halten - das hatte ihr kaum jemand zugetraut. „Ich bin sehr zufrieden, es war ein schönes Gefühl, vor so einem Publikum zu laufen“, sagte die Schülerin nach ihrer Vier-Minuten-Kür zu „Romeo und Julia“ vor 9000 Zuschauern. Darunter war auch die schwedische Kronprinzessin Victoria mit Familie.
Nach ihrer Kombination aus dreifachem Toeloop, Rittberger und Doppel-Salchow berührte Schott zwar mit den Händen das Eis, rettete sich aber. Das Preisgericht gab ihr gute 153,63 Zähler.
Seit ihrem Wechsel im Sommer zu Michael Huth nach Oberstdorf hat Schott gute Fortschritte gemacht. „Sie läuft gerne Wettkämpfe und ist einfach sympathisch“, sagte der Dresdener, der einst die Südtirolerin Carolina Kostner zur Weltmeisterin machte.
Die Vorjahres-Achte Weinzierl erhielt 148,78 Punkte für ihren anmutigen Charleston-Vortrag zur Musik des Films „Chicago“. „Ich habe versucht zu kämpfen, aber ich habe wegen meiner Rückenprobleme noch nicht die Kondition, die ich brauche“, sagte die 19-Jährige. Hinzu kam in der vergangenen Woche eine Erkältung. „Ich musste mein Programm anpassen, das ursprünglich geplante war zu anstrengend“, erklärte sie. Den verpatzten Lutz war sie zu schnell angegangen, zudem fehlte beim Rittberger eine Umdrehung.
„Nathalie fehlen die Wettkämpfe“, meinte Coach Peter Sczypa. Weil sie einiges nachholen will, startet die Studentin nächste Woche schon wieder bei der Universiade.