Eisschnellläuferin Wolf wieder auf Platz zwei
Astana (dpa) - Jenny Wolf sprintet wieder auf das Podest, Claudia Pechstein kommt auch auf der ungeliebten Mittelstrecke immer besser zurecht. Die Olympia-Zweite Wolf erzielte beim Eisschnelllauf-Weltcup im kasachischen Astana erneut Platz zwei über 500 Meter.
In 37,66 Sekunden musste die 34-jährige Berlinerin erneut nur der Südkoreanerin Lee Sang-Hwa den Vortritt lassen. Zum vierten Mal in dieser Saison kam die Hauptstädterin damit im supermodernen Eispalast „Alau“ auf ihren derzeitigen „Lieblingsplatz“.
Claudia Pechstein, die sich tags zuvor mit Platz zwei auch das Olympia-Ticket über 5000 Meter für ihren dritten Start in Sotschi gesichert hatte, erreichte über 1500 Meter als Sechste das Ziel. Im direkten Duell nahm sie der deutschen Meisterin Monique Angermüller auf der letzten Runde noch 1,7 Sekunden ab und rangierte in 1:58,68 Minuten ganze drei Hundertstelsekunden vor der Teamgefährtin (1:58,71/7.). „Es gab vor dem Rennen totale Hektik, weil zweimal die Paarungen geändert wurden. Insofern haben das unsere Frauen gut gelöst“, sagte Teamchef Helge Jasch. In der Gesamtwertung, die von Astana-Siegerin Brittany Bowe (USA/1:57,28) angeführt wird, rückte Pechstein auf Rang sechs vor.
Jenny Wolf gab sich nach ihrem vierten Podestplatz der Saison völlig entspannt. „Die Geschwindigkeiten stimmen, ich bin sehr zufrieden. Besser hätte es nicht laufen können“, meinte die Olympia-Zweite, die im Vergleich zum Vortag den Rückstand auf die Südkoreanerin auf 0,34 Sekunden verkürzte. Olympiasiegerin und Weltrekordlerin Lee landete in 37,32 Sekunden im sechsten Weltcuprennen der Saison dennoch souverän ihren sechsten Sieg.
Auch in der Gesamtwertung behauptet Deutschlands Medaillenhoffnung für Sotschi mit 408 Punkten hinter Lee (600 Punkte) weiter Platz zwei. In 10,23 Sekunden war sie beim Angang über 100 Meter diesmal sogar schneller als Lee (10,26). „Erneut ein starker Lauf von Jenny. Die zweite Kurve ist sie noch etwas vorsichtig angegangen. Da gibt es noch Reserven“, analysierte Jasch nach dem beeindruckenden Auftritt der besten deutschen Eis-Sprinterin in Kasachstan. Jennifer Plate aus Berlin verfehlte auf Platz 19 die Olympia-Nom.
Die Chance auf einen Start beim Saisonhöhepunkt im russischen Schwarzmeerort nutzte der deutsche Meister Nico Ihle über 500 Meter und erfüllte die Norm des Deutschen Olympischen Sportbundes bei seinem ersten Start in der A-Gruppe zumindest zur Hälfte. Der Chemnitzer kam in 35,32 Sekunden auf Rang 15. Zur Norm-Erfüllung sind ein Platz unter den Top acht oder zwei Ränge in den Top 16 des Weltcups erforderlich. Der Sprintsieg ging am Samstag im Alau-Eispalast an den Russen Artjom Kusnezow in 34,85 Sekunden.