ISU kündigt hartes Vorgehen gegen Dopingsünder an

Lausanne (dpa) - Der Eislauf-Weltverband ISU zeigt sich nach dem WADA-Bericht zum Staatsdoping in Russland „entsetzt und tief besorgt“ und kündigt Konsequenzen gegen Dopingsünder an.

Die ISU schließe Disziplinarverfahren gegen Institutionen und Personen nicht aus, teilte der Verband auf seiner Homepage mit. „Jeden Tag gibt es neue Informationen und Beweise. Wir werden auf unserem Treffen vom 9. bis 11. September in Genf entscheiden, welche Maßnahmen ergriffen werden“, erklärte die ISU.

Aus dem am Montag veröffentlichten McLaren-Report der WADA geht hervor, dass sich unter den zwischen 2012 und 2015 verschwundenen 643 positiven Dopingproben insgesamt 24 aus dem Eislauf-Bereich befanden. Der Bericht gibt nicht aber detailliert an, welche Disziplinen betroffen sind. Unter dem Dach des Weltverbandes sind Eiskunstlauf, Eisschnelllauf und Shorttrack organisiert.

Bei den Winterspielen in Sotschi hatten Russlands Athleten 33 Medaillen (13/11/9) gewonnen. Nach Angaben von Grigori Rodschenkow, dem ehemaligen Chef des Doping-Kontrolllabors in Sotschi, sollen mindestens 15 Olympia-Medaillengewinner 2014 gedopt gewesen sein.

Jeweils fünf Medaillen entfielen in Sotschi auf Eiskunstläufer (3/1/1) und Shorttracker (3/1/1) aus Russland. Silber und Bronze holten die Eisschnellläuferinnen Olga Fatkulina (500 Meter) und Olga Graf (3000 Meter). Sollte Graf gesperrt werden, würde die viertplatzierte Claudia Pechstein ihre insgesamt zehnte Olympia-Medaille gewinnen.