Titelkämpfe in Mailand Paarlauf-Olympiasieger Savchenko/Massot vor WM-Sieg
Mailand (dpa) - Die Paarlauf-Olympiasieger Aljona Savchenko und Bruno Massot haben sich eine hervorragende Ausgangsposition für die Kür bei den Weltmeisterschaften erlaufen.
„Noch einen draufzusetzen nach Olympia, das ist selten und etwas ganz Besonderes“, sagte Udo Dönsdorf, Sportdirektor der Deutschen Eislauf-Union, in den Katakomben des Mediolanum Forum in Mailand.
Savchenko/Massot (82,98 Punkte) gehen mit gut eineinhalb Punkten Vorsprung vor den russischen Europameistern Jewgenia Tarasowa/Wladimir Morosow (81,29) als Vorletzte in Teil zwei des letzten Saisonwettkampfes am Donnerstagabend. Die Franzosen Vanessa James/Morgan Cipres (75,32) sind vorerst Dritte.
Die fetzige Kurzkür zum Lindy Hop „That Man“ war aber nicht ganz einfach. Die 34 Jahre alte Wahl-Oberstdorferin fing den Wurfflip gerade eben auf. „Aljona hat toll gekämpft. Der Wurf ging nicht optimal raus, sie war wie eine Katze. Wir hätten uns dabei alle Ohren gebrochen“, behauptete Trainer Alexander König und freute sich über die persönliche Bestmarke der Zwei: „Endlich über 80. Das war Schokolade.“ Savchenko erzählte, dass ihr fünf Jahre jüngerer Partner sie vor der Landung angeschrien habe: „Bleib stehen!“
Auch Massot gab zu, dass der dreifache Salchow kein Selbstgänger gewesen sei. Den Fehler, ihn wie bei Olympia nur doppelt zu springen, wollte der gebürtige Franzose allerdings nicht wieder machen. Vor fünf Wochen waren sie in Pyeongchang nach dem Kurzprogramm deshalb nur Vierte gewesen, holten aber in der Kür mit Weltrekord den Rückstand wieder auf.
Marika Kilius und Hans-Jürgen Bäumler unter den Zuschauern waren begeistert von ihren Nachfolgern. „Na, das habe ich doch erwartet“, sagte die 74 Jahre alte zweimalige Weltmeisterin scherzend. Die Frankfurterin hat auf Einladung der ARD erstmals mit ihrem Ex-Partner nach der aktiven Karriere eine Wettkampfhalle betreten. Das Traumpaar der 60er Jahre holte nie Olympia-Gold, wurde zweimal Zweite.
Im Schatten von Savchenko/Massot qualifizierten sich die Berliner WM-Debütanten Annika Hocke/Ruben Blommaert gerade eben für das Finale der besten 16 Paare.