Pechstein bezwingt Beckert: Titel über 3000 Meter
Inzell (dpa) - Die erste Runde ging an Claudia Pechstein. Souverän entschied die 41-jährige Berlinerin das Duell gegen die Olympia-Zweite Stephanie Beckert über 3000 Meter zu ihren Gunsten.
Bei den deutschen Eisschnelllauf-Meisterschaften in Inzell sicherte sie sich ihren siebten Titel über diese Distanz und verbuchte damit ihren insgesamt 18. Sieg bei nationalen Meisterschaften.
„Die Weltspitze ist noch ein Stück weg. Aber man hat heute gesehen, dass ich nicht 100 Prozent geben musste, um hier zu gewinnen“, meinte Pechstein und lächelte zufrieden. Auch Titelverteidigerin Beckert aus Erfurt war nach ihrem zweiten Platz in 4:12,76 Minuten nicht unglücklich.
„Natürlich ist diese Zeit nicht mein Anspruch. Aber es lief weit besser als in der Vorwoche, ich muss mich jetzt wieder von Lauf für Lauf nach vorn kämpfen“, fügte sie hinzu, nachdem sie Bente Kraus (4:12,82) im direkten Duell erst auf den letzten Metern abfangen konnte. Für die WM-Achte aus Berlin war es der bisher beste Saisoneinstieg ihrer Laufbahn. „Ich hatte gehofft, Stephanie vielleicht einmal besiegen zu können. Aber auch so bin ich total happy“, meinte die Berlinerin Kraus.
Alle drei Läuferinnen waren für die in zwei Wochen in Calgary beginnende Weltcupserie bereits vornominiert, bei der die Olympia-Tickets vergeben werden. Ihre Startberechtigung für die Weltcup-Rennen erwarb über 1000 Meter in Inzell auch Beckerts Vereinsgefährtin Judith Hesse.
Sie sorgte mit ihrem Premieren-Titel auf einer Einzelstrecke dafür, dass die Serie der Favoritin Monique Angermüller mit vier Titeln hintereinander endete. Die Erfurterin setzte sich in guten 1:15,92 Minuten vor Angermüller (1:16,17) durch. „Ich bin selbst total überrascht von dem Lauf und der Zeit“, sagte die Thüringerin, die nur 2006 bisher einmal DM-Gold im Sprint-Mehrkampf geholt hatte.
Unzufrieden war trotz seines vierten 1000-Meter-Titels in Serie der Berliner Samuel Schwarz. „Ein enttäuschendes Rennen von mir, ich habe meinen Rhythmus nicht gefunden“, meinte er frustriert nach seinem insgesamt 15. Meisterschaftsgold. In 1:10,13 Minuten konnte er nur mit Mühe seinen Titel verteidigen.
Überraschungs-Zweiter wurde der Erfurter Denis Dressel, der mit Flachland-Bestzeit von 1:10,75 sicher ins Weltcup-Team aufrückte. „Endlich. Ich habe ihm das so gewünscht“, meinte Erfolgstrainer Stephan Gneupel, der auch nach den 5000 Metern jubeln durfte. Dort setzte sich Stephanies Bruder Patrick Beckert in glänzender persönlicher Bestzeit von 6:18,45 Minuten in einem rasanten Rennen gegen Titelverteidiger Moritz Geisreiter aus Inzell (6:20,32) durch. Er verfehlte damit den deutschen Rekord nur um 1,64 Sekunden.