Eisschnelllauf Pechstein holt 31. Titel - Beckert Doppelmeister

Inzell (dpa) - Claudia Pechstein lachte ausgelassen und freute sich über den 31. Titel bei deutschen Meisterschaften. Auch mit 45 Jahren bleibt die Berlinerin die Nummer 1 unter den deutschen Eisschnellläuferinnen.

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Über 3000 Meter erfüllte die fünfmalige Olympiasiegerin in 4:08,56 Minuten wie auch die zweitplatzierte Roxanne Dufter die interne Weltcup-Norm des deutschen Verbandes und sicherte sich den zehnten Meisterschaftssieg auf dieser Strecke.

„Ich wusste, dass ich auf den letzten Runden noch etwas zulegen kann. Der Plan ist aufgegangen“, sagte die Hauptstädterin, die bei ihren siebten Winterspielen ihre zehnte Olympia-Medaille anstrebt. „Als Belohnung habe ich mir ein Stück Schokolade verdient“, scherzte sie.

Teamgefährtin Dufter suchte bei ihrem Meisterschafts-Debüt auf der Langstrecke ihr Heil in der Flucht. „Auf den ersten fünf Runden ist es super gelaufen. Ich bin froh über die Weltcup-Qualifikation und möchte nun auch meine Chance in der A-Gruppe wahrnehmen“, berichtete die 25 Jahre alte Inzellerin zufrieden.

In 4:10,56 Minuten verfehlte sie ihre persönliche Bestzeit nur um 0,36 Sekunden. Dritte wurde die Team-Olympiasiegerin von 2010, Stephanie Beckert, in 4:12,88 Minuten. Die Erfurterin war trotz verpasster Norm nicht unzufrieden, sie musste Trainingsausfälle aufgrund von Knieproblemen und einer Erkältung kompensieren.

Ihr Bruder Patrick baute einen Tag nach seinem Erfolg über 5000 Meter auch seine Titelserie über 1500 Meter aus. Der Thüringer setzte sich in 1:47,78 Minuten zum fünften Mal nacheinander auf der Mittelstrecke durch und holte seinen insgesamt 16. nationalen Titel. „Es ist eine Zwischenstation auf dem Weg zu Olympia - mehr nicht“, sagte er.

Getrübt wurde Beckerts Freude durch das Resultat seines Bruders Pedro, der mit einer heftigen Grippe in 1:49,88 Minuten nicht über Platz fünf hinauskam und die Weltcup-Norm des Verbandes verpasste. „Das ist echt schade. Wenn er fit gewesen wäre, hätte er mich heute in Bedrängnis gebracht“, meinte der WM-Dritte über 10 000 Meter.

Seine Erfurter Vereinsgefährtin Judith Dannhauer sicherte sich in 38,86 Sekunden mit ihrem vierten Titel über 500 Meter als Einzige die Weltcup-Norm. „Jetzt greife ich an, will über die Weltcups unbedingt zu Olympia. Sonst würde ich diesen Aufwand nicht betreiben. Es war heute mit Sicherheit mein letzter Titel“, sagte die junge Mutter und kündigte indirekt ein Karriere-Ende nach der Saison an.