Endspurt auf WM: Rodler hoffen auf Rückenwind
Königssee (dpa) - Nach ihrem starken Start in den nacholympischen Winter hoffen die deutschen Rodler beim Heim-Weltcup am Königssee auf weiteren Rückenwind für die nahende WM.
„Jetzt geht es mit ganz großen Schritten auf den Saisonhöhepunkt, die Weltmeisterschaften Ende Januar, zu. In der Vorbereitung kommt den letzten Heim-Weltcups natürlich eine besonders große Bedeutung zu“, spornt Bundestrainer Norbert Loch seine Schützlinge vor den Rennen auf der umgebauten Eisrinne am Königssee an.
Dreieinhalb Wochen vor der WM auf der Olympia-Bahn im italienischen Cesana ruhen die deutschen Hoffnungen auf der ältesten Kunsteisbahn der Welt einmal mehr auf Tatjana Hüfner. Alle vier Rennen vor der Weihnachtspause konnte die Olympiasiegerin für sich entscheiden, in allen acht bisherigen Weltcup-Läufen unterstrich die 27-Jährige mit Bestzeiten ihre Ausnahmestellung. „Im Moment habe ich wirklich irre viel Spaß an der Sache“, freut sich die Seriensiegerin.
Und genug hat Hüfner nach 25 Weltcup-Erfolgen noch lange nicht: „Insgesamt habe ich festgestellt, dass ich noch Reserven in der Fahrstabilität habe. Und auch im Startbereich möchte ich zur zweiten Saisonhälfte auf alle Fälle noch zulegen“, macht die Oberwiesenthalerin der Konkurrenz wenig Mut. Auf das Podest in Königssee wollen auch die deutschen Fahrerinnen Natalie Geisenberger und Anke Wischnewski.
Ihre lange Durststrecke am Königssee wollen die deutschen Männer um Olympiasieger Felix Loch beenden und dabei vor allem den Siegeszug des italienischen Ausnahmefahrers Armin Zöggeler beenden. „Der alte Mann ist einfach schneller“, zollte auch der Olympia-Zweite David Möller dem in diesem Winter bereits dreimal siegreichen 37-Jährigen aus Südtirol Respekt. Zöggeler steuert seinem zehnten Gesamtsieg entgegen und hofft bei der WM in Cesana auf seinen sechsten Titel.
Mehr als neun Jahre nach dem letzten deutschen Männer-Erfolg am Königssee durch Georg Hackl hofft Lokalmatador Loch auf den ersten Sieg auf seiner Heimbahn. „Es wäre schön, sich am Donnerstag zu Hause gleich den neuen Bahnrekord zu holen“, sagte der 21 Jahre alte Berchtesgadener. Nach Platz zwei kurz vor Weihnachten in Park City (USA) dürfte auch Andi Langenhan ein Wörtchen beim Kampf um den Sieg auf der auf den letzten Drücker modernisierten Eisrinne mitreden.
Wie im Vorjahr wollen auf ihrer Heimbahn auch die so stark in den WM-Winter gestarteten Doppelsitzer Tobias Wendl und Tobias Arlt auftrumpfen. „In Königssee, das ist ganz klar, da wollen wir ganz vorne sein“, sagt Hintermann Arlt. Zwei Siege fuhr der „Bayern- Express“ in den bisherigen vier Weltcup-Rennen ein. Die Weihnachtspause durften Wendl/Arlt als Gesamtweltcup-Führende genießen. „Vielleicht ist der Knoten endlich geplatzt“, hofft Arlt.