Rodel-Wetcup: Loch Zweiter - Geisenberger und Doppel top
Calgary (dpa) - Nach den Siegen der Teamkollegen Natalie Geisenberger und Toni Eggert/Sascha Benecken hat auch Felix Loch beim Weltcup in Calgary einen Erfolg verbucht.
Der 25-Jährige trotzte den schlechten Wetterverhältnissen und fuhr hinter dem kanadischen Überraschungssieger Samuel Edney auf Rang zwei. Das Rennen der Männer war nach dem ersten Lauf abgebrochen und annulliert worden, nur der folgende zweite Lauf ging in die Wertung ein. In dem kämpfte sich Olympiasieger Loch auf das Podium und revanchierte sich damit auch für den schwachen sechsten Platz jüngst in Lake Placid.
Der Sportler aus Berchtesgaden, der seinen Vorsprung in der Weltcup-Gesamtwertung ausbaute, behauptete sich knapp vor dem Amerikaner Chris Mazdzer. Zweitbester Deutscher wurde Andi Langenhan als Fünfter. Den Coup aber landete der 30 Jahre alte Lokalmatador Edney, der den ersten Weltcupsieg seiner Karriere bejubelte.
Grund zum Feiern hatte am Freitagabend (Ortszeit) auch Geisenberger, die sich für ihren Erfolg aber anstrengen musste wie bislang noch nie im nacholympischen Winter. „Das war der Lauf in dieser Saison, wo ich am meisten gekämpft habe“, berichtete die Miesbacherin im ZDF. Nur knapp sechs Hundertstelsekunden lag die 26-Jährige vor den Kanadierinnen Alex Gough und Arianne Jones, die wie Edney jeweils ihren Heimvorteil ausspielten. Geisenberger sagte: „Eine Alex Gough zu schlagen, ist schon schwer genug, aber eine Alex Gough in Calgary zu besiegen, ist schon etwas ganz Besonderes.“
Hinter den drei Erstplatzierten landeten Tatjana Hüfner, Anke Wischnewski und Dajana Eitberger auf den Plätzen vier bis sechs. Für Hüfner verlief das Rennen enttäuschend: Die Olympiasiegerin von 2010 patzte in beiden Läufen und handelte sich damit den Rückstand ein. Die Oberhoferin verpasste erstmals in ihrer Karriere das Siegerpodest in Calgary, wo sie schon fünfmal gewinnen konnte.
Wie Geisenberger gelang Eggert/Benecken ein perfekter Start mit vier Siegen in den ersten vier Rennen. „Wir denken aber nicht, dass das jetzt automatisch so weitergeht“, teilten die beiden nach dem Rennen mit. „Bisher hatten wir die Nase vorne, aber da gehört auch immer viel Glück dazu, und die anderen Doppel schlafen auch nicht.“
Die größten Konkurrenten kommen aus dem eigenen Lager, es sind die Olympiasieger Tobias Wendl und Tobias Arlt. In Calgary fehlten dem Duo aus Bayern nur 39 Tausendstelsekunden zu Platz eins. „Zwei deutsche Doppel auf den Plätzen eins und zwei ist schon einmal gut“, fand Wendl, „der Abstand von uns zu Eggert/Benecken wird immer kleiner.“ Auf der Olympiabahn von 1988 wurden die Kanadier Tristan Walker und Justin Snith Dritte.