Rodler: Letztes Heimspiel als WM-Generalprobe

Altenberg (dpa) - Alltag vor Augen, WM im Blick: Eine Woche vor der Weltmeisterschaft im italienischen Cesana wollen die deutschen Rodel-Asse das letzte Weltcup-Heimrennen der Saison in Altenberg zu einer gelungenen Generalprobe für den Saisonhöhepunkt nutzen.

„Wir sind auf dem richtigen Weg. Jetzt heißt es einfach nur, sich fahrerisch in eine gute Form zu bringen“, erklärt Olympiasieger Felix Loch die Marschroute für das letzte Kräftemessen vor der WM.

Als einziger Athlet konnte der 21-Jährige mit bislang zwei Weltcup-Siegen den italienischen Ausnahmerodler Armin Zöggeler immerhin ein wenig ausbremsen. Vier Siege fuhr der Routinier aus Südtirol bisher ein - auch für die WM auf der rasanten Olympia-Bahn in Cesana ist der 37-Jährige der Top-Favorit. „Ich denke, dass auch ich nicht so schlecht aufgestellt bin“, hält aber „Gold-Junge“ Loch dagegen. An Altenberg hat er übrigens gute Erinnerungen: Hier brachte er im Olympia-Winter seinen ersten Weltcup-Sieg unter Dach und Fach.

Noch klarer als Altmeister Zöggeler dominiert Olympiasiegerin Tatjana Hüfner die Frauen-Konkurrenz. Sechs Rennen, fünf Siege - doch die Oberwiesenthalerin bleibt auf dem Weg zu ihrem vierten Weltcup-Gesamtsieg wie immer bescheiden. „Natürlich läuft es im Moment gut. Aber es hat keinen Sinn, über den Gesamt-Weltcup zu spekulieren“, sagt die 27-Jährige. Sollte Hüfner aber ihren Vorjahreserfolg in Altenberg wiederholen, wäre die Frauen-Gesamtwertung vor den beiden ausstehenden Rennen nur noch Formsache.

Im letzten Rennen vor der WM wollen auch die anderen deutschen Starterinnen noch einmal Selbstvertrauen tanken. So setzt die Olympia-Dritte Natalie Geisenberger, die Hüfner vor zweieinhalb Wochen als bislang einzige Fahrerin bezwingen konnte, auf ein weiteres Erfolgserlebnis vor der WM. Auf Rückenwind für Cesana hoffen auch Routinier Anke Wischnewski und Debütantin Carina Schwab.

Wie im siebten Himmel nach ihrer verpassten Olympia-Qualifikation fühlen sich derzeit die Doppelsitzer Tobias Wendl und Tobias Arlt. Vier Weltcup-Siege fuhr der „Bayern-Express“ ein, nun lockt sogar der Gewinn des Gesamt-Weltcups. „Der Weltcup war nicht unser Saisonziel. Aber jetzt wollen wir nicht nur bei der WM aufs Treppchen fahren, sondern auch den Pokal holen“, sagt Steuermann Wendl.

Für die jungen Doppelsitzer Daniel Rothamel und Chris Rohmeiß, die vor einer Woche bei ihrem Weltcup-Debüt in Oberhof auf dem vierten Platz gelandet waren, geht es am Wochenende um den WM-Start. „Sie bekommen in Altenberg eine weitere Chance, sich für die WM zu empfehlen“, erklärte Bundestrainer Norbert Loch.