Rodler wollen nach goldener WM auch Weltcup-Krönung
Altenberg (dpa) - Nach der erfolgreichen Weltmeisterschaft sind die deutschen Rodler bereit für die nächsten Trophäen. In Altenberg wollen Natalie Geisenberger und Felix Loch vorzeitig ihre Gesamterfolge im Weltcup verteidigen.
Dafür müssen beide Schlitten-Asse im regulären Rennen und dem Sprint-Wettkampf nur jeweils einigermaßen unbeschadet ins Ziel kommen - Podiumsplätze oder gar Siege sind wegen des großen Vorsprungs nicht mehr nötig.
Am ehesten könnten es die Doppelsitzer noch spannend machen. „An Motivation mangelt es nicht“, sagte Tobias Wendl, der mit seinem Partner Tobias Arlt vor den letzten drei Rennen der Saison 55 Punkte hinter Toni Eggert/Sascha Benecken rangiert.
Die beiden bayerischen Weltmeister können ihren Gesamtweltcuperfolg aus eigener Kraft nicht mehr wiederholen - Eggert/Benecken würden drei zweite Plätze in Altenberg und beim abschließenden Weltcup in Sotschi für den erstmaligen Gewinn des großen Kristallpokals reichen.
Nach der WM-Enttäuschung von Sigulda, wo die zwei Thüringer als Vierte erstmals in dieser Saison das Podium verpasst hatten, wollen sie sich wenigstens damit trösten. Sie sind am Samstag (08.55 Uhr) an der Reihe. „Die Ärmel sind hochgekrempelt“, schrieben Eggert und Benecken bei Facebook. „Altenberg und Sochi - Wir kommen!“
Für die derzeit überragende Geisenberger geht es nur noch darum, den zweiten Coup in diesem Winter nach WM-Gold perfekt zu machen. „Nach der Weltmeisterschaft ist zwar ein bisschen die Luft raus“, räumte sie vor ihren Auftritten im sächsischen Osterzgebirge ein. „Aber bis zum Rennen bin ich auf jeden Fall in Wettkampflaune.“ Neben dem Gesamtweltcup kann sie am Sonntag im normalen Rennen (10.00 Uhr) und im Sprint (12.45 Uhr) auch einen Weltrekord feiern: Derzeit steht sie bei sieben Siegen in der Saison - acht schaffte vor ihr noch niemand.
Die nach Jahren der Dominanz inzwischen etwas abgehängte Tatjana Hüfner will dagegen vermeiden, erstmals seit 2004/05 eine Saison ohne Sieg zu beenden. Ob dies ihr letzter Weltcup-Winter ist, diese Entscheidung habe die Oberhoferin noch nicht getroffen. „Das mache ich mit etwas Abstand, wenn die Wettkämpfe vorbei sind“, sagte sie.
An Karriereende denkt Felix Loch nicht, der 25-Jährige bleibt trotz seiner WM-Silbermedaille hinter dem Russen Semen Pawlitschenko das Maß der Dinge. In Altenberg steht eine seiner Lieblingsbahnen, viermal konnte er in der 1413 Meter langen Rinne dort bereits im Weltcup jubeln, 2012 zudem bei der WM. „Die Bahn ist in einem Top-Zustand, ich fahre hier wirklich gern“, gab er zu Protokoll. Am Samstag (11.45 Uhr) will er auf das oberste Treppchen zurückkehren.