Savchenko/Szolkowy froh über Tag Pause vor der Kür

Budapest (dpa) - Sie wollten die Europameisterschaften wie ein Wettkampftraining nehmen, doch nach dem ersten Fehler waren Aljona Savchenko und Robin Szolkowy zutiefst enttäuscht.

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„Ich weiß nicht, warum es uns passiert ist, das müssen wir noch analysieren“, sagte die gebürtige Ukrainerin. Titel Nummer fünf können die viermaligen Eiskunstlauf-Weltmeister abhaken. Der knapp vermiedene Sturz beim dreifachen Wurfflip kostete in Budapest alle Titelambitionen für die Kür am Sonntag.

Der Abstand der Sachsen von knapp sieben Punkten auf die Titelverteidiger Tatjana Wolossoschar und Maxim Trankow aus Russland ist zu groß. „Der Wurf war eindeutig zu weit“, kritisierte Steuer seinen Schüler Szolkowy. Savchenko hätte den Wurf kaum abfangen können. Wie gut sei es gewesen, dass sie den dreifachen Wurfaxel an dieser Stelle im Kurzprogramm nicht gezeigt hätten? „Dann wäre sie noch viel schlimmer gefallen“, behauptete der Coach.

Sein Läufer war dagegen ganz zufrieden, überhaupt noch als Zweiter dazustehen: „Wir hatten eine harte letzte Woche.“ Der 34-Jährige war zwar fit, seine fünf Jahre jüngere Partnerin laboriert seit Wochen an einer Nackenverspannung. Hinzu kamen in der ungarischen Hauptstadt über Nacht Hustenanfälle. „Wir müssen sehen, dass wir Aljona fit kriegen“, meinte Steuer.

Der umgestellte Zeitplan mit einem Tag Pause kommt ihnen sogar zugute. Erstmals tragen die Sportpaare auf Wunsch des Fernsehens am Sonntagvormittag ihre Entscheidung aus. Für Weltmeister Trankow ist das unmöglich, er beschwerte sich vor allem über das zeitige Morgentraining zur Vor-Frühstückszeit. Für Savchenko kommt der eine Tag Erholung genau richtig: „Ja, vielleicht ist es sogar ganz gut“, sagte sie vor ihrem 30. Geburtstag am Sonntag.

Auch der am Knöchel verletzte Daniel Wende, der mit Ehefrau Maylin Achter ist, hofft auf nachlassende Schmerzen zum Finale. Zudem werde die gerade ausgestandene Nasennebenhöhlenentzündung der beiden Oberstdorfer von Tag zu Tag besser.

Ganz selbstbewusst trat am Abend die 15 Jahre alte Julia Lipnitzkaja bei ihrer EM-Premiere auf. Die Juniorenweltmeisterin von 2012 aus Russland setzte mit ihrer Kür zu „Schindlers Liste“ ein Zeichen vor den Winterspielen. Ihre Punktzahl von 209,72 ist die Zweitbeste, die je eine Läuferin erhielt. Danach kommt schon Olympiasiegerin Kim Yu-Na (228,56) aus Südkorea.

Auch die 19-jährige Nathalie Weinzierl aus Mannheim überraschte als würdige Achte und deutete an, dass sie einmal höher hinaus will. „Natürlich denke ich an bessere Plätze, dafür bin ich Leistungssportlerin“, sagte die für Olympia nominierte Studentin.