Ligety bejubelt Kombinations-Sieg in Wengen

Wengen (dpa) - Olympiasieg, WM-Titel - jetzt hat Ted Ligety auch seine erste Kombination im Weltcup gewonnen. Freudestrahlend hob der Amerikaner seine Ski in die Höhe und juchzte laut.

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„Es ist schön, in der Kombination auch im Weltcup zu gewinnen“, sagte Ligety nach seinem 20. Weltcupsieg. Dem ersten, den er nicht im Riesenslalom holte. Der 29-Jährige siegte in Wengen in der Schweiz vor dem nach dem Slalom führenden Franzosen Alexis Pinturault und dem Kroaten Natko Zrnčić-Dim. „Ich wusste, dass ich in der Abfahrt Zeit gutmachen kann“, betonte Ligety und freute sich über eine „coole Sache“.

Einen Tag vor der Lauberhorn-Abfahrt und zwei Tage vor dem Slalom mit dem deutschen Topfahrer Felix Neureuther gab es für die deutschen Starter keinen Grund zur Freude. Abfahrer Josef Ferstl schied im Slalom ebenso wie der kroatische Mitfavorit Ivica Kostelic aus. Speedspezialist Andreas Sander belegte nach der Kombination aus Slalom und Abfahrt am Ende den 39. Platz. „Den Lauf hätte ich mir lieber gespart. Das war leider nichts“, sagte er zu seiner Abfahrtsvorstellung. Die Rückkehr gestaltete sich für Sander im Comeback-Winter nach einem Kreuzbandriss weiter schwierig.

In der Kombination und den Speeddisziplinen wird es aller Voraussicht nach keinen deutschen Starter bei Olympia geben, dagegen unterstrich Ligety drei Wochen vor dem Start des Saisonhöhepunktes seinen Medaillenanspruch in mehreren Wettbewerben. Auch wenn der Kombinations-Olympiasieger von 2006 die letzten drei Riesenslalom-Rennen nach zuvor vier Siegen in Serie nicht gewinnen konnte, gilt er in seiner Paradedisziplin als Goldfavorit. Und wie schon bei der WM vor einem Jahr in Schladming würde Ligety gerne auch in der Kombination gewinnen.

„Nach den jüngsten Negativerlebnissen war es wichtig, dass ich heute wieder zurück in die Spur gefunden habe“, sagte Ligety, der zuletzt in Adelboden zwei Ausfälle wegstecken musste. Vor Olympia gibt es noch eine weitere Kombination: In Kitzbühel stehen am 24. Januar Super-G und Slalom an.

Der Norweger Aksel Lund Svindal setzte sich am Freitag mit einer starken Abfahrtsleistung und Platz fünf an die Spitze des Gesamtweltcups. Der Kombinations-Weltmeister von 2009 und 2011 gilt für die Winterspiele auch als Anwärter auf eine Medaille in der Super-Kombi. Mit der Bestzeit in der Abfahrt unterstrich er auf der im Vergleich zum Spezialrennen verkürzten Strecke aber erst einmal seine Ambitionen auf einen Erfolg am Samstag. Er war 0,64 Sekunden schneller als der Österreicher Matthias Mayer und lag 0,87 Sekunden vor dem Italiener Christof Innerhofer.

Für die deutschen Speedfahrer ist die Abfahrt die letzte Chance, vor der zweiten Nominierungsrunde die Qualifikation für Olympia zu schaffen. Nach den Siegen im Slalom von Bormio und dem Riesenslalom von Adelboden strebt Neureuther dann am Sonntag wieder einen Podestplatz an.