Alleskönnerin Maze steigt in Alpin-Elite auf

St. Anton (dpa) - Auch die fünftplatzierte Maria Höfl-Riesch zollte Alleskönnerin Tina Maze den höchsten Respekt. „Der absolute Wahnsinn. Da kann man nur den Hut ziehen“, sagte die deutsche Doppel-Olympiasiegerin nach Mazes Sieg im Super-G von St. Anton.

Durch diesen Erfolg baute die slowenische Skirennfahrerin nicht nur ihre große Führung im Gesamtklassement aus, sondern stieg auch in einen elitären Alpin-Zirkel auf. Als erst sechste Skirennfahrerin feierte sie einen Sieg in allen fünf klassischen Disziplinen.

„Es ist unglaublich! Mir fehlen die Worte. Es ist schön, in diesem Club zu sein“, schwärmte Maze. Vor ihr hatten nur die in St. Anton in den Weltcup zurückgekehrte Amerikanerin Lindsey Vonn, die Schwedinnen Anja Pärson und Pernilla Wiberg, Janica Kostelic aus Kroatien und Petra Kronberger aus Österreich sowohl in Abfahrt, Super-G, Riesenslalom, Slalom und Kombination gewonnen. Maria Höfl-Riesch fehlt noch ein Sieg im Riesenslalom.

Nur eine Hundertstelsekunde fehlte Vonn auf das Podest („ein bisschen böse mit mir selbst“), Lob gab es auch von ihr für Maze. „Wahnsinn - sie ist super gefahren heute“, sagte die Gesamtweltcupsiegerin über ihre designierte Nachfolgerin als Gewinnerin der Großen Kristallkugel. 1289 Punkte hat Maze, Höfl-Riesch folgt auf Rang zwei mit 744 Zählern. „Der Vorsprung im Gesamtweltcup ist super“, frohlockte die slowenische Riesenslalom-Weltmeisterin.

Doch mehr im öffentlichen Fokus steht in diesem Winter die WM in Schladming; darauf hofft auch Höfl-Riesch. Als Fünfte des Super-G meldete sie sich nach der Abfahrtsenttäuschung gut zurück, Rebensburg hinterließ als Achte einen guten Eindruck und Veronique Hronek buchte auf Platz zwölf das WM-Ticket. „Wir haben schon davor gesagt: Das Imperium schlägt zurück“, hatte Rebensburg gescherzt. Auch wenn es nicht der ganz große Schlag wurde, war es zumindest eine gute Mannschaftsleistung.

Höfl-Riesch („Die Abfahrt hat mir einen kleinen Knacks gegeben“) fehlten im Super-G nach einer nicht fehlerfreien Fahrt gar nur 0,10 Sekunden auf das Podest. „Das ist natürlich sehr knapp. Ich war so oft Vierte, Fünfte oder Sechste. Ich hoffe, dass das nötige Quäntchen zum richtigen Zeitpunkt kommt“, betonte die Slalom-Weltmeisterin von 2009. „Es ist gut zu sehen und zu wissen, dass man trotz Fehlern so nah dran ist. Wenn alles passt, kann ich ganz vorne dabei sein.“ Am Dienstag will sie das beim Flutlicht-Slalom von Flachau umsetzen, danach geht es gleich weiter zum Speedwochenende nach Cortina d'Ampezzo.

Ob dann Gina Stechert wieder mit dabei ist, ist fraglich. Die Skirennfahrerin aus Oberstdorf verzichtete auf den Super-G und begab sich wegen Schmerzen im linken Knie zur Untersuchung beim Verbandsarzt. Bei der Abfahrt am Samstag verpasste die für die WM in Schladming qualifizierte Stechert Weltcup-Punkte. Die vergangene Saison hatte sie wegen der Folgen ihres dritten Kreuzbandrisses komplett auslassen müssen.