„Bezeichnend“: Damen auch im Team-Event zu langsam
Méribel (dpa) - Auch im einzigen Team-Event der Weltcup-Saison lief bei den deutschen Skirennfahrerinnen nicht viel zusammen - es war das Sinnbild eines weitgehend verkorksten Winters.
„Sie waren halt nicht schnell genug. Das ist schon ein bisschen bezeichnend für die Saison“, kommentierte Alpinchef Wolfgang Maier die Vorstellungen seiner beiden Damen beim Mannschafts-Wettbewerb im französischen Méribel. Ohne die geschonten Felix Neureuther und Fritz Dopfer war für die Mixed-Auswahl somit schon in Runde eins Schluss.
Simona Hösl und Maren Wiesler verloren ihre Viertelfinal-Duelle mit den späteren Team-Siegern aus der Schweiz. Zugleich büßten sie auf dem Parallel-Slalom-Parcours so viel Zeit ein, dass auch die guten Fahrten der siegreichen Stefan Luitz und Linus Strasser den schnellen K.o. nicht abwenden konnten. Wie schon bei den Weltmeisterschaften in den USA im Februar war in einem Team-Event nichts zu holen. „Langsam wird's ein bisschen deprimierend“, beklagte Strasser.
Nach den verletzungsbedingten Ausfällen der WM-Teilnehmerinnen Viktoria Rebensburg und Veronique Hronek konstatierte Maier in der ARD erneut: „Wir sind im Frauensport eben nicht an der Spitze.“ Vieles müsse nach einer Saison, in der im Damenbereich einzig Rebensburg Spitzenplatzierungen eingefahren hat, hinterfragt werden. „Das war nicht das, was wir uns vorgestellt haben.“ Hösl, die kurzfristig für die angeschlagene Lena Dürr aufgestellt worden war, räumte ein: „Die Saison ist ein bisschen durchwachsen gewesen.“
Der DSV-Alpinchef hatte bereits tiefgreifende Veränderungen im Fördersystem des Verbandes angekündigt, um im Frauenbereich international wieder an Konkurrenzfähigkeit zu gewinnen. Mit Blick auf die Olympischen Winterspiele 2018 sei der Handlungsbedarf „jetzt da“, hatte Maier gesagt. „Wir müssen ein neues Technikerteam aufbauen, wir müssen versuchen, neben der Vicky die ein oder andere speed-orientierte Fahrerin aufzubauen“, forderte er am Freitag.
Dazu seien auch neue Disziplincoaches nötig. „Wir müssen uns mit neuem Personal speziell in den technischen Disziplinen aufstellen“, verkündete Maier und kündigte „finale Entscheidungen in den nächsten zwei bis drei Wochen“ an. Die 2014 zurückgetretene dreimalige Olympiasiegerin Maria Höfl-Riesch empfahl den DSV-Damen: „Analysieren, was schief gelaufen ist, und dann weiterarbeiten!“