Dämpfer in St. Moritz: Höfl-Riesch ohne Podestfahrt
St. Moritz (dpa) - Maria Höfl-Riesch hatte ihr St. Moritz-Fazit schon gezogen, bevor die Französin Tessa Worley als Siegerin des Weltcup-Riesenslaloms ins Ziel kam.
„Ein paar (Weltcup-)Punkte waren es jetzt. Top Ten im Super-G. Im Riesenslalom ist Top 5 super für mich, 6 bis 10 ist okay, 11 bis 15 geht grad noch so“, sagte die Doppel-Olympiasiegerin. Achte im Super-G, Elfte im Riesenslalom tags darauf - ein zufriedenstellendes Wochenende erlebte die Skirennfahrerin acht Wochen vor den Olympischen Winterspielen in Russland nicht.
Nach dem ersten Durchgang am Sonntag hatte sich Höfl-Riesch auch noch „enttäuscht“ gezeigt über Rang 14 vor dem Finale, am Ende aber stand eine nüchterne Feststellung. „Eine Weltklasseläuferin muss bei allen Bedingungen fahren können, aber im Riesenslalom bin ich das halt nicht. Ich bin erweiterte Weltspitze. Wenn alles zusammenpasst, kann ich ganz vorne dabei sein“, sagte die 29-Jährige.
Immerhin war Höfl-Riesch nach der krankheitsbedingten Absage von Olympiasiegerin Viktoria Rebensburg als einzige Athletin des Deutschen Skiverbands in den zweiten Durchgang gekommen. Veronique Hronek, Patrizia Dorsch und Simona Hösl schieden im ersten Lauf aus. Lena Dürr verpasste den zweiten Durchgang auf Rang 46. Mit 0,37 Sekunden hinter Worley wurde Jessica Lindell-Vikarby aus Schweden Zweite vor Tina Maze (Slowenien) auf Rang drei.
Zufrieden war Alpindirektor Wolfgang Maier mit seiner einzigen Finalfahrerin nicht. „Das ist auf Platzierung gefahren, aber nicht aufs letzte Limit“, beurteilte er den Auftritt. Er könne nicht verstehen, warum Höfl-Riesch nicht mit einer größeren Selbstverständlichkeit fahre. „Sie hat drei Podiums, zwei Siege, einmal Zweite, viele gute Platzierungen. Das ist allen ein bisschen ein Rätsel, warum das nicht diese Befreiung gibt“, sagte Maier.
Höfl-Riesch relativierte das. „Grundsätzlich glaube ich schon, dass die Form stimmt. Im Riesenslalom war es schon immer ein Auf und Ab bei mir“, meinte Höfl-Riesch, bevor sie sich mit dem Hubschrauber nach Courchevel aufmachte.
Aber auch andere kassierten Dämpfer. Am Samstag war Tina Weirather mit 0,31 Sekunden vor der Überraschungszweiten Kajsa Kling (Schweden) noch zum zweiten Weltcup-Sieg ihrer Karriere gerast. Tags darauf musste die 24-Jährige aus Liechtenstein im Riesenslalom eine Nullrunde akzeptieren. Wie Lokalmatadorin Lara Gut und zahlreiche weitere Topfahrerinnen schied sie aus.
Rebensburg hatte das komplette Rennwochenende krankheitsbedingt absagen müssen. Auch die US-Amerikanerin Lindsey Vonn verzichtete auf ihre Starts in der Schweiz, um ihr lädiertes Knie mit Blick auf Sotschi zu schonen.