Skirennfahrer mit Schwung aus Europa nach Sotschi
St. Moritz (dpa) - Neustart in Europa: Acht Wochen vor den Olympischen Winterspielen in Sotschi freuen sich die deutschen Skirennfahrer um Maria Höfl-Riesch und Felix Neureuther auf die Weltcup-Rennen in St. Moritz und Val d'Isère.
„In Europa geht das Spiel immer wieder von Null los“, sagte Alpin-Direktor Wolfgang Maier. Insbesondere Technik-Spezialist Neureuther blickt mit guten Gefühlen auf Riesenslalom und Slalom in Frankreich. Dort begann vergangenes Jahr mit den Plätzen zwei (Slalom) und vier (Riesenslalom) seine bislang erfolgreichste Saison - mit WM-Silber im Slalom als Höhepunkt.
„Mir hat Amerika gut getan, um wieder ein bisschen Selbstvertrauen aufzubauen. Jetzt freue ich mich schon sehr auf die Rennen in Europa“, sagte Neureuther schon nach der Rückkehr aus Beaver Creek und fügte hinzu: „Ich weiß, ich habe noch Luft nach oben und die Motivation für die Rennen in Val d'Isère ist hoch.“
Gemeinsam mit Fritz Dopfer und Stefan Luitz will der 29-Jährige in den französischen Alpen den guten Eindruck aus den Rocky Mountains untermauern. „Vor allem im zweiten Durchgang hat man gesehen, dass unsere Athleten sehr schnell unterwegs sind“, sagte Herren-Cheftrainer Karlheinz Waibel. „Wir wollen in Val d'Isère an die Leistungen von Beaver Creek anknüpfen und uns weiter nach vorne arbeiten.“ Um dann in Russland in Bestform und mit guten Ergebnissen im Rücken antreten zu können.
Das Ticket für Sotschi hat Neureuther bereits in der Tasche. Ebenso qualifiziert sind die zweifache Abfahrtsgewinnerin von Lake Louise, Maria Höfl-Riesch, Christina Geiger und Viktoria Rebensburg - macht eine Bilanz von zwei Siegen, vier Podestplätzen und vier Olympiatickets. Das macht Lust auf mehr. Und die kommenden Weltcups liegen den Athleten des Deutschen Skiverbands. „Wir freuen uns, in Europa zu fahren, weil mit St. Moritz, mit Gröden oder Alta Badia Gebiete kommen, wo wir in den letzten Jahren doch immer sehr ordentlich gefahren sind“, sagte Maier.
Auch Olympiasiegerin Rebensburg hat gute Erinnerung an die Pisten in St. Moritz. Vergangenes Jahr gab es im Engadin Rang zwei im Riesenslalom und einen sechsten Platz im Super-G. Obwohl schon seit Wochen gesundheitlich angeschlagen, kommt ein Verzicht für die 24-Jährige daher nicht infrage. „In St. Moritz möchte ich auf jeden Fall starten“, kündigte sie an. „Leider schlage ich mich immer noch mit einer Erkältung herum. Ich werde daher in den nächsten Tagen nicht trainieren, sondern mich bestmöglich auskurieren.“
55 Tage vor der olympischen Eröffnungsfeier wird Lindsey Vonn dagegen nicht am Start stehen. Die Amerikanerin macht ihre Ankündigung wahr, zugunsten ihres Knies auf Rennen vor Sotschi zu verzichten. Vor allem Langzeitschäden sollen so vermieden werden, nachdem sie eine weitere Operation erst nach dem Saisonhöhepunkt vornehmen lassen will.