Deutsche Slamom-Damen im Pech - Höfl-Riesch raus

Soldeu (dpa) - Maria Höfl-Riesch erwischte es bereits im ersten Durchgang, die junge deutsche Slalom-Garde fand im Finale nicht mit Top-Plätzen ins Ziel. Nach Platz zwei im ersten Durchgang schied die Oberstdorferin Christina Geiger im Finale in Andorra mit Bestzeit aus.

Zuvor war Lena Dürr, Sechste nach dem ersten Lauf, in Soldeu auf den siebten Rang zurückgefallen. Die Nerven behielt die Österreicherin Marlies Schild, die sich im Finale von Rang fünf auf eins verbesserte und ihren 33. Slalom-Erfolg im Weltcup feierte. Damit fehlt nur noch ein Sieg auf die Bestmarke von Vreni Schneider (Schweiz).

Begünstigt wurde Schild durch eine Windböe, die der nach dem ersten Durchgang führenden Finnin Tanja Poutiainen die Sicht nahm und damit aller Siegchancen beraubte. Auch Geiger („Alles ist möglich im zweiten Lauf“) hatte schlechtere Bedingungen und konnte ihre gute Ausgangsposition nicht nutzen. Enttäuscht lag sie nach ihrem Aus im Schnee - das zweite Weltcup-Podest der Karriere war dahin. „Mir ist auch wichtig, dass ich gesehen haben, dass ich vorne mitfahren kann“, sagte die Oberstdorferin. Versöhnlich verließ Dürr die Strecke. „Das Positivste ist zu wissen, dass ich konstant unter die Top-10 fahren kann.“ Der Wind hatte es vielen nicht leicht gemacht.

„Es ist ein Freiluftsport - das muss man leider akzeptieren“, sagte Alpin-Direktor Wolfgang Maier über die Bedingungen und wertete das Team-Ergebnis als „schwierig. Nach dem ersten Durchgang war es noch gut.“

Dagegen zeigte Schild im Finale ihre Extra-Klasse. „Natürlich habe ich Glück gehabt, dass die Tanja ausgeschieden ist. Es tut mir leid für sie, weil ich weiß, was es für ein blödes Gefühl ist, als Führende auszuscheiden“, sagte die Österreicherin.

Angriffslustig war Höfl-Riesch den ersten Durchgang angegangen - und schneller als die führende Poutiainen unterwegs. Aber ein Einfädler brachte sie um eine Top-Platzierung. „Das ist natürlich trotzdem wahnsinnig bitter im siebten Rennen zum vierten Mal auszuscheiden“, sagte die 27-Jährige. „Es ist schade und ärgerlich, aber ich muss es abhaken und einfach weitermachen.“ Auch die amerikanische Gesamtweltcup-Führende Lindsey Vonn schied im ersten Durchgang aus.

Barbara Wirth und Veronika Staber holten als 21. und 22. Weltcup-Punkte. „Ich bin wirklich erleichtert, denn ich hatte die letzten Monate eine schwere Zeit“, sagte Staber, „ich genieße jedes Rennen wo ich fahren darf und hab' einfach Spaß.“ Den hatten Fanny Chmelar und Katharina Dürr nicht. Beide verpassten das Finale der besten 30, Chmelar als 31. denkbar knapp.

Für Schild war es der sechste Saisonsieg im Slalom. Die Kleine Kugel für die Disziplin-Beste ist ihr kaum noch zu nehmen. Bereits in Ofterschwang kann sich Schild die Trophäe sichern.