Christina Geiger Zehnte Einfädler beendet Shiffrins Siegesserie im Slalom

Zagreb (dpa) - Slalom-Dominatorin Mikaela Shiffrin hakte ihre erste Pleite nach zwölf famosen Siegen in Serie schnell ab - die deutschen Skirennfahrerinnen werteten den Torlauf in Zagreb immerhin als ganz kleinen Lichtblick.

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Während Shiffrin den Bärenberg in Kroatien nach einem Einfädler völlig ungewohnt ohne Trophäe verließ und stattdessen Veronika Velez Zuzulova aus der Slowakei die glitzernde Siegerkrone aufgesetzt bekam, freute sich Christina Geiger über Platz zehn. „Ich muss eigentlich sehr zufrieden sein“, sagte sie in der ARD angesichts des ersten Top-Ten-Rangs nach mehr als drei Jahren und der halben Norm für die Weltmeisterschaften in St. Moritz.

„Das hat mein Selbstvertrauen gestärkt. Ich werde noch einmal alles geben, dann wird das mit der Quali schon klappen“, verkündete Geiger. Als Achtplatzierte hätte sie ihr Ticket für den Saisonhöhepunkt in der Schweiz im Februar sichergehabt - nun muss sie bis zur WM noch einmal unter die Top 15 fahren, um die Qualifikation zu schaffen.

Einen Startplatz sicher hat bereits Lena Dürr, die 14. wurde und dies auf etwas Pech im zweiten Durchgang zurückführte, als sie einen Schlag auf die Brille bekommen und „nicht mehr viel gesehen“ habe. Elisabeth Willibald wurde 24., Maren Wiesler schied in Lauf zwei aus.

„Platz zehn und 14 sind soweit okay“, resümierte Alpin-Chef Wolfgang Maier, „das ist unser derzeitiger Leistungsstand. Der große Knaller ist es aber noch nicht.“ Der Sportdirektor vermisst gerade jetzt, wo die wichtigste Saisonphase mit den Klassikern im Januar und der WM im Februar beginnt, eine Überraschung durch eine seiner Athletinnen. „Dem Team würde der eine oder andere Platz unter den ersten Zehn gut tun.“

Solche Ränge sind für Shiffrin längst Normalität, sogar den Platz ganz oben auf dem Podest hatte die Amerikanerin seit zwei Jahren abonniert. Dann aber fädelte die Weltmeisterin und Olympiasiegerin in Zagreb ein, und die historische Serie von zwölf Erfolgen war vorbei - so viele Siege nacheinander waren bei den Damen in einer Disziplin noch keiner Alpin-Fahrerin je gelungen. In Flachau vor fast genau zwei Jahren stand sie letztmals nicht ganz oben auf dem Podest. Sogar mehr als vier Jahre ist es her, dass sie bei einem Torlauf ausschied.

„Das ist natürlich schade“, sagte sie im ORF. „Da war ein Schlag drin, und das war's. Aber das ist ein Zeichen dafür, dass ich nicht sauber fahre. Ich weiß, woran es gelegen hat. Daher bin ich auch nicht beunruhigt“, sagte sie. Am Wochenende hat Shiffrin in Maribor bei einem Riesenslalom und einem Slalom die Chance auf Revanche.

Von Shiffrins Malheur profitierte Velez Zuzulova, die sich nach drei zweiten Plätzen hinter dem US-Star ihren fünften Weltcupsieg sicherte. Die 32-Jährige setzte sich vor Teamkollegin Petra Vlhova (+0,24 Sekunden) und Sarka Strachova aus Tschechien (+0,52) durch.