Experten: Unfälle im Skisport nie auszuschließen
Kitzbühel (dpa) - Nach dem schweren Sturz des österreichischen Skirennfahrers Hans Grugger beim Abfahrtstraining in Kitzbühel haben Alpin-Experten auf das nie auszuschließende Restrisiko der Schussfahrten hingewiesen.
„Das Thema Alpin, speziell der Abfahrtssport, ist die Formel 1 im Winter - und wir haben halt selbst keinen Kasten rum wie die Autofahrer“, sagte Doppel-Olympiasieger Markus Wasmeier in der ARD. Bei Geschwindigkeiten von 100 Stundenkilometern und mehr könne ein kleiner Fehler fatale Folgen haben.
Zwar sei die Sicherheit in den vergangenen Jahren immer mehr gestiegen und die Standards in Kitzbühel seien vorbildlich, aber hundertprozentig verhindern könne man Unfälle nicht. Fangnetze, Sturzräume, Rückenprotektoren oder Helme - vieles werde schon getan. „Mehr haben wir halt nicht und dann ist da nur noch dieser dünne Rennanzug“, sagte Wasmeier. Sportler hätten aber den Willen, diese Pisten herunterzufahren. „Und jeder ist sich des Risikos bewusst“, sagte der 47-Jährige. „Das ist das Restrisiko, was eine Abfahrt in sich hat. Das ist die schnellste Disziplin auf Ski und die brutalste.“
Im österreichischen Fernsehsender ORF führte der frühere Skirennfahrer und jetzige TV-Experte Armin Assinger das Risiko an. „Schlussendlich weiß jeder, auf was er sich einlässt, wenn er am Start einer Strecke steht, auch an der Streif“, sagte Assinger. „Solche Stürze werden sich nie verhindern lassen, und man darf jetzt auch nicht mit der Analyse übers Knie brechen. Wir müssen festhalten, dass es für den Sport ausgebildete und trainierte Athleten sind. Sie arbeiten acht Monate darauf hin und sind auf alle Eventualitäten geschult. Aber keiner ist vor Fehlern gefeit.“