Sponsoren-Streit eskaliert Henrik Kristoffersen verzichtet auf Levi-Slalom
Levi (dpa) - Skirennfahrer Henrik Kristoffersen geht beim ersten Weltcup-Slalom des WM-Winters nicht an den Start und nimmt damit einen herben Rückschlag im Kampf um den Disziplin-Gesamtsieg in Kauf.
Grund für den Verzicht des 22 Jahre alten Norwegers auf das Rennen in Levi ist ein Sponsoren-Streit mit seinem Skiverband. Kristoffersen klagt deswegen vor Gericht.
Kristoffersen begründete seine Entscheidung mit fehlender Motivation im Zuge des Streits. „Es sind harte Zeiten, das muss ich zugeben“, sagte er in einem Interview des norwegischen TV-Senders NRK. Zudem wolle er seinen Teamkollegen die Unruhe um seine Person ersparen. Er trainiert deswegen auch nicht mit der Mannschaft.
Kristoffersen zählt zu den Top-Leuten im Weltcup und gilt als zukünftiger Gesamtweltcupsieger. In der vergangenen Saison gewann er vor Österreichs Top-Star Marcel Hirscher und Felix Neureuther den Slalom-Weltcup.
Kristoffersen möchte wie sein Teamkollege Aksel Lund Svindal zukünftig den Getränkehersteller Red Bull als persönlichen Sponsor. Das hat der norwegische Verband aber untersagt - obwohl der Hauptsponsor dem Vorhaben nach den Angaben des Skirennfahrers zugestimmt hatte und die Alpin-Sparte durch den Deal rund 2,7 Millionen Euro bekommen hätte. „Es ist unverständlich“, ärgerte sich Kristoffersen.
Mit Blick auf den angestrebten Gesamtweltcupsieg sieht sich Kristoffersen im Vergleich zu Hirscher im Nachteil. „Wie soll ich gegen jemanden antreten, bei dem alle Voraussetzungen stimmen, und ich habe nicht einmal einen Sponsor, der mir helfen will?“, fragte Kristoffersen in dem Interview. „Es gibt einen Grund, dass Hirscher seit fünf Jahren der Beste der Welt ist. Das ist kein Zufall.“
Kristoffersen, der von seinem Vater Lars trainiert wird, will sich nun auf den Riesenslalom in Beaver Creek vorbereiten. Das Rennen auf dem WM-Hang von 2015 steht für den 4. Dezember im Kalender.