Höfl-Riesch beendet Zwist mit Vonn: Alles geklärt

Lake Louise (dpa) - Nach ihrer öffentlichen Eiszeit haben die einst besten Ski-Freundinnen Maria Höfl-Riesch und Lindsey Vonn ihre Differenzen endgültig für beendet erklärt.

Die beiden Athletinnen präsentierten vor der Weltcup-Abfahrt im kanadischen Lake Louise am Freitag auf ihren Internetseiten unisono ein Foto in Rennmontur, auf dem sie gemeinsam in die Kamera lächeln. „Ich bin froh, dass wir nun doch nach einer Aussprache unseren Streit beilegen konnten“, schrieb Höfl-Riesch. „Es ist alles zwischen uns geklärt und wir freuen uns beide auf die Rennen hier.“

Auch ihre amerikanische Dauerrivalin äußerte sich auf ihrer Facebook-Seite versöhnlich: „Hier ist ein süßes Bild von mir und Maria am Start. Ich hoffe, wir werden euch morgen vom Podium aus sehen.“ Im vergangenen Winter hatte die beiden Weltcup-Dominatorinnen erst ein Materialstreit entzweit. Beim Saisonfinale vermisste Höfl-Riesch dann eine Gratulation der dreifachen Siegerin, woraufhin Vonn nicht zur Hochzeit der Partenkirchenerin erschien.

Vor dem Saisonauftakt hatte es bei einem Sponsorentermin im österreichischen Sölden vor den Kameras nur eine flüchtige Umarmung und einen kurzen Wortwechsel gegeben. Im Trainingslager in Neuseeland hatten sich die beiden Sportlerinnen im Sommer bereits mit dem Streit auseinandergesetzt. Damals aber ohne Versöhnung ohne der beiden besten Alpin-Damen, die sogar wiederholt zusammen die Weihnachtsfeiertage verbrachten und seit Juniorinnen-WM-Zeiten befreundet waren.

Durch die bevorstehende Scheidung Vonns von ihrem Ehemann und sportlichen Berater Thomas könnte die Chance bestehen, die Differenzen beizulegen, meinte Höfl-Riesch nun. Zu den privaten Problemen ihrer Konkurrentin könne sie allerdings nicht viel sagen, da sie die genauen Hintergründe nicht kenne, sagte die 27 Jahre alte Partenkirchenerin, „aber mich hat es schon überrascht, dass das so Knall auf Fall kam. Es ist im Moment sicher nicht einfach für sie.“ Sie habe „in den letzten Jahren auch Situationen erlebt, in denen Lindsey sich viel gefallen lassen hat“.

Vonn selbst kommentierte ihre Trennung zunächst nicht und ließ verlauten, dass „ich alle Arten von Worten und Unterstützung aufrichtig schätze“. Dieser Schritt sei für die Abfahrts- Olympiasiegerin „schon auch ein Stück weit eine Befreiung“, meinte Höfl-Riesch. „Ich hoffe und glaube nicht, dass es sie skifahrerisch beeinträchtigt. Vielleicht fährt sie sogar lockerer und gelöster.“

Zumindest in den Trainingsläufen deutete Vonn an, dass etwaige private Sorgen sie auf der Piste nicht bremsen. Im Abschlusstraining wurde sie 0,19 Sekunden hinter der Schweizerin Dominique Gisin Zweite. Riesenslalom-Olympiasiegerin Viktoria Rebensburg präsentierte sich als Fünfte erneut in guter Speedform, Höfl-Riesch kam auf Rang 13.

Sehr stark präsentierte sich Andreas Sander beim Training der Herren in Beaver Creek in den USA. Nach zwei Top-20-Ergebnissen in der Vorwoche in Lake Louise kam er als 13. des Abschlusstrainings ins Ziel. Tobias Stechert (1:45,51) wurde 20., Stephan Keppler (1:46,18) fuhr auf Platz 41. Stechert sicherte sich damit den dritten Startplatz, Keppler und Sander waren bereits gesetzt. Die drei schnellsten Zeiten fuhren beim zweiten Herren-Training drei Österreicher: Hannes Reichelt, Matthias Mayer und Klaus Kröll.