Hoffen seit 10 Monaten - Vonn verliert Kampf
Berlin (dpa) - Lindsey Vonn hat den Kampf gegen die Zeit und ihr Verletzungspech verloren. Wegen ihres gerissenen Kreuzbandes im rechten Knie muss die Abfahrts-Olympiasiegerin auf ihre Teilnahme an den Olympischen Winterspielen in Sotschi verzichten.
Die Nachrichtenagentur dpa listet die wichtigsten Stationen zwischen Verletzungen, Hoffen und Bangen auf.
05. Februar 2013: Bei der WM in Schladming verletzt sich Vonn gleich zum Auftakt im Super-G schwer. Bei der Landung nach dem Posersprung bleibt die Gesamtweltcupsiegerin im weichen Schnee hängen und liegt schreiend auf der Piste. Das Rennen war zuvor wegen Nebels immer wieder verschoben worden. Die bittere Diagnose am Abend: Riss des Kreuzbandes und Innenbandes im rechten Knie, Bruch des Schienbeinkopfes. Die Ärzte rechnen mit etwa neun Monaten Pause.
06. Februar: Vonn gibt sich kämpferisch. „Ich kann euch versichern, dass ich so hart arbeiten werde, wie es menschlich möglich ist, um mein Land nächstes Jahr in Sotschi zu repräsentieren“, teilt sie mit.
10. Februar: Der Chefarzt des amerikanischen Ski-Verbandes, Bill Sterett, operiert die mehrfache Weltmeisterin in Vail. Die Eingriff verläuft laut Ärzten ohne Komplikationen. „Es wird ein langer und harter Weg zurück, aber ich werde zurückkommen“, erklärt Vonn.
23. Februar: Vonn meldet sich zum Unfallhergang zu Wort und gibt der WM-Jury eine Mitschuld: „Es war definitiv nicht sicher, das Rennen mit dem Nebel zu fahren.“
13. März: Vonn hat vor ihrer Verletzung so viele Zähler gesammelt, dass sie im Abfahrts-Weltcup nicht mehr eingeholt wird. Beim Weltcup-Finale in Lenzerheide fehlt der Slowenin Tina Maze ein Punkt auf Vonn.
31. März: Früher als von den Ärzten erwartet will Vonn wieder auf der Piste trainieren: „Ich hoffe, dass ich im September wieder Ski fahren kann. Wenn das nicht gut geht, dann hoffentlich Oktober.“
08./09. September: Vonn absolviert in Chile ihr erstes Training auf Schnee. „Ich bin schon oft in meiner Karriere gestürzt und versuche nun so schnell wie möglich zurückzukommen“, sagt sie.
02. Oktober: Vonn fasst ein Comeback beim Weltcup-Auftakt am 26. Oktober in Sölden ins Auge: „Aber ich werde nicht starten, bis ich absolut bei 100 Prozent bin.“
23. Oktober: Drei Tage vor dem Gletscher-Rennen in Österreich verzichtet Vonn auf einen Start, betont aber: „Ich fühle mich körperlich großartig.“
06. November: Vonn absolviert in Copper Mountain erste Abfahrtsübungsfahrten. „Ich fühle mich frisch und trainiere hart. Alles ist perfekt“, sagt die viermalige Gesamtweltcupsiegerin.
19. November: Vonn stürzt in Copper Mountain schwer. Zunächst heißt es vom US-Verband: Nichts schlimmes passiert.
20. November: Der Skistar ist doch schwerer verletzt als zunächst angenommen. Ein Sprecher gibt öffentlich einen Teilriss des vorderen Kreuzbandes zu.
06. Dezember: Zehn Monate nach ihrer WM-Verletzung gibt Vonn beim Abfahrts-Weltcup in Lake Louise/Kanada ihr Comeback, fährt aber vorsichtig - es reicht zu Rang 40. Rang 5 im Super-G zwei Tage später gibt Anlass zur Hoffnung. Dann aber verzichtet Vonn auf einen Start in St. Moritz am darauffolgenden Wochenende.
21. Dezember: Vonn muss die Weltcup-Abfahrt in Val d'Isère vor dem Ziel mit schmerzverzerrtem Gesicht abbrechen. Im ZDF-Interview gibt sie zu: Das Kreuzband riss in Copper Mountain erneut. Der Notplan lautet dann: Nach Hause, Behandlung, Training und auch ohne Rennen nach Sotschi. Dann erst eine weitere OP.
07. Januar 2014: „Am Boden zerstört“ gibt Vonn ihren Olympia-Verzicht und eine baldige Operation bekannt.