„Hoffnungsvolle“ Vonn schon fast vor letzter Gold-Chance
Beaver Creek (dpa) - Für Lindsey Vonn it die Abfahrt am Freitag fast schon die letzte Gold-Chance bei der Heim-WM. „Ich bin hoffnungsvoll, dass gutes Wetter ist. Ich will nur ein faires Rennen und eine Podestchance“, sagte US-Ski-Ikone.
Im Super-G zum Auftakt der Wettbewerbe hatte der Wind Vonn bei ihren Heim-Titelkämpfen noch ausgebremst, letztlich gab's nur Bronze. Zu wenig angesichts der riesigen Erwartungen, auch teamintern. Denn das klare Ziel des amerikanischen Verbandes USSA ist es, stärkste WM-Nation zu werden - mit der 30-Jährigen Vonn als Speerspitze.
Die Weltcup-Rekordhalterin erwartet in ihrer Paradedisziplin am Freitag vor allem „eine neue Chance“, wie sie zurückhaltend formulierte. Mit vergleichsweise defensiven Aussagen versucht Vonn nach ihrer kleinen Super-G-Enttäuschung die enorme Anspannung nicht noch zu erhöhen. „Der Druck ist sicherlich groß. Aber wie man die Lindsey kennt, kann sie damit gut umgehen und den Druck sogar für sich nutzen, noch mehr pushen“, sagte der deutsche Damen-Bundestrainer Markus Anwander.
Drei Weltcup-Abfahrten gewann Vonn in dieser Saison schon - für die Konkurrenz ist die Erfolgsgarantin aus Vail gerade in ihrer Heimat diejenige, die es zu schlagen gilt. „Sie ist ein Winnergirl“, befand Super-G-Weltmeisterin Anna Fenninger aus Österreich.
Und Vonn weiß natürlich um ihre Rolle, auch um die Ungeduld von US-Medien, Zuschauern und der eigenen Chefs. USSA-Alpindirektor Patrick Riml sieht die Titelkämpfe in Vail und Beaver Creek als große Chance, den „Sport in der Heimat zu pushen“. Und da soll Vonn als Medaillensammlerin funktionieren, allemal in der Abfahrt. Diese sei „im Augenblick meine beste Disziplin“, gestand sie noch vor WM-Beginn und prognostizierte: „Also habe ich da die beste Chance auf eine Goldmedaille.“
Weitere Starts sind in der Alpinen Kombination kommenden Montag und im Riesenslalom am 12. Februar möglich - allerdings würde sie dort jeweils nicht als Titelanwärterin an den Start gehen. Im Team-Event tritt Vonn nach Angaben einer US-Sprecherin auf keinen Fall an.