Lanzinger nach Amputation zurück auf Ski-Bühne

Flachau (dpa) - Knapp vier Jahre nach einer Unterschenkelamputation in Folge eines schweren Sturzes hat der frühere Skirennfahrer Matthias Lanzinger wieder Weltcup-Luft geschnuppert. Der 31 Jahre alte Österreicher startete beim Slalom in Flachau als Vorläufer.

„Nach meinem Studium habe ich in meinem Herz gefühlt, dass ich immer Skirennen fahren wollte. Ich habe mich entschieden, dass mein Unfall nicht das Ende sein sollte“, sagte der Salzburger vor seinem Auftritt im Vorprogramm des Torlaufs.

Als Behindertensportler strebt Lanzinger inzwischen einen Start bei den Paralympics 2014 an und feierte jüngst seinen ersten Sieg im Europacup. „Wenn ich einmal bei Olympia bin, kann ich mich auf eine Medaille fokussieren. Ich will wirklich eine gewinnen, um meine Karriere zu beenden“, sagte der einmalige Podiumsfahrer im Super-G.

Die früheren Weggefährten freuten sich über sein Comeback auf der Hermann-Maier-Rennstrecke. „Dass Matthias wieder dabei ist, ist eine Riesen-Bereicherung“, sagte Hans Pum, Sportdirektor im Österreichischen Skiverband. „Lanzingers Start ist eine ganz große Sache.“

Er war beim Weltcup in Kvitfjell Anfang März 2008 so schwer gestürzt, dass ihm der linke Unterschenkel amputiert werden musste. Nach der Reha-Phase hatte er im Herbst 2008 ein Wirtschaftsstudium begonnen und im Marketing einer Skifirma sowie im Medienbereich gearbeitet.