WM-Ticket gelöst Letztes Rennen vor Ski-WM: Straßer holt ersten Weltcup-Sieg

Stockholm (dpa) - Beim ersten Sieger-Interview seiner Karriere stand Linus Straßer etwas schüchtern vor der großen Sponsorenwand. „Das hätte ich nie geglaubt“, sagte er nach seinem Erfolg beim Parallel-Slalom in Stockholm.

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Felix Neureuther, der verletzt auf das City-Event in Schweden verzichtet hatte und dessen Startplatz er bekam, habe ihm aber schon im Vorfeld einen starken Tag zugetraut. „Er hat gesagt, das ist meine Chance. Ich sei hier um das zu gewinnen. Ich habe meine Chance genutzt.“ Zudem gelang Straßer bei der letzten Gelegenheit auch die sportliche Qualifikation für die alpine Ski-WM.

Im Finale besiegte der 24-Jährige den Franzosen Alexis Pinturault. Dritter wurde Mattias Hargin aus Schweden vor dem Briten Dave Ryding. Bei den Damen ging der Sieg im letzten Weltcup-Rennen vor der WM-Eröffnungsfeier an Slalom-Weltmeisterin Mikaela Shiffrin aus den USA. Zweite wurde die Slowakin Veronika Velez Zuzulova. Im kleinen Finale besiegte Nina Løseth aus Norwegen die Schwedin Frida Hansdotter.

Straßer ist der erst elfte deutsche Skirennfahrer, der ein Weltcup-Rennen gewinnen konnte. An der Spitze dieser Liste steht Neureuther mit zwölf Siegen. Weil der 32-Jährige wegen einer Kapselverletzung im Knie auf den Wettkampf in Schweden verzichtete, bekam Straßer den Startplatz.

Er besiegte schon in der ersten Runde überraschend Topfavorit Henrik Kristoffersen aus Norwegen. Im Viertelfinale war er schneller als Stefano Gross aus Italien. Im Halbfinale drehte der 24-Jährige dann einen Rückstand gegen Hargin. „Es ging alles so schnell, und plötzlich stehst du im Finale gegen Alexis“, sagte Straßer.

Zur WM wäre er allerdings wohl auch ohne einen Erfolg in Schweden mitgenommen worden. Der Deutsche Skiverband (DSV) möchte von seinen Sportlern ein Top-8- oder zwei Top-15-Resultate vor der WM in St. Moritz. Straßer wurde beim Slalom in Adelboden Zehnter und war in diesem Winter zudem zweimal 16. in einem Weltcup-Rennen. Der DSV gibt seinen WM-Kader am Mittwoch bekannt.

Neben Kristoffersen schied auch Marcel Hirscher aus Österreich schon in der ersten Runde aus. Er unterlag dem Norweger Aleksander Aamodt Kilde. „Ich hätte gerne ein paar Runden mehr überstanden und wäre länger gefahren, weil es einfach Spaß macht“, sagte er dem ORF. „Man darf da niemanden unterschätzen bei diesem Bewerb.“ Das wissen nun auch alle Gegner von Linus Straßer.