Miller und Vonn siegen - US-Asse im Weltcup top

Lake Louise (dpa) - Bode Miller siegte in Beaver Creek, Lindsey Vonn fuhr die Konkurrenz in Lake Louise in Grund und Boden - für beide US-Skistars war der Abfahrts-Erfolg besonders süß.

Während Miller erstmals vor den Augen von Töchterchen Dacey ein Rennen gewann, verneigte sich eine befreit lächelnde Vonn nach dem Erfolg überglücklich im Zielraum. „Ich genieße jeden Sieg, jeden Podestplatz. Aber es ist ein Traum für mich, in diesem Moment einen Sieg zu haben“, sagte die Abfahrts-Olympiasiegerin nach turbulenten Tagen. Trennung von Ehemann Thomas, Versöhnung mit Maria Höfl-Riesch; am Freitagabend schrieb die 27-Jährige wieder sportliche Schlagzeilen.

Miller und Vonn schraubten die Erfolgsbilanz der US-Equipe in diesem Winter auf vier Siege in acht Rennen. Für Vonn war es Erfolg Nummer zwei nach dem zum Auftakt, dort hatte auch Landsmann Ted Ligety gewonnen. Die Nummer 1 im noch wenig aussagekräftigen Gesamtklassement waren aber Didier Cuche (Schweiz) und Viktoria Rebensburg (Kreuth). Die Riesenslalom-Olympiasiegerin verfehlte in Kanada als Vierte bei ihrem besten Abfahrtsergebnis das erste Podest in einer Schussfahrt nur um 4/100 Sekunden.

Tina Weirather (Liechtenstein) fuhr mit hoher Nummer auf Platz zwei vor und belegte hinter der mit rund 2 Sekunden Vorsprung in einer eigenen Klasse fahrenden Vonn zusammen mit Dominique Gisin (Schweiz) die weiteren Podiumsränge. „Aber die Freude überwiegt, es war wirklich ein super Tag für mich in der Abfahrt“, betonte Rebensburg.

Maria Höfl-Riesch kam beim ersten Speedrennen des Winters auf den neunten Platz, das Team-Ergebnis mit ihr und Rebensburg war für Alpindirektor Wolfgang Maier erfreulich. „Das war eine absolute Anerkennung für die Vicky, sie hat einen deutlichen Schritt in Richtung Speed gemacht“, sagte Maier, und will seine Nummer 1 Höfl-Riesch „einfach mal fahren lassen“. „Maria wird das schon auf die Reihe bekommen.“

Einig waren sich alle, dass Vonn ihre Extraklasse bewiesen und eine „Marke“ (Maier) gesetzt hatte - auch mit Hilfe ihrer nun Wieder-Freundin Höfl-Riesch. „Ich bin so dankbar für die Unterstützung von Maria und vom ganzen Skizirkus“, sagte die Amerikanerin, „dass ich diesen Sieg mit so einem großen Vorsprung haben kann, das ist perfekt. Das habe ich gebraucht.“

Auch die deutsche Gesamtweltcupsiegerin lobte die langjährige Weggefährtin. „Mit über zwei Sekunden - da fehlen einem wirklich die Worte, das ist absolut eine eigene Liga gewesen“, hob die Partenkirchenerin hervor. Sie selbst mochte mit den schlechteren Bedingungen für sich nicht hadern. „Das gleicht sich immer aus.“

Denkbar knapp war mit 4/100 Sekunden dagegen der Vorsprung von Miller in Beaver Creek, wo Tobias Stechert als 25. bester Deutscher war. In der Woche war Miller noch als Athletenvertreter in Sachen Sicherheit im Einsatz und sorgte für Pistennachbesserungen statt eines Trainings. Im Rennen fuhr er mit vollem Risiko zum Erfolg vor Beat Feuz (Schweiz) und Klaus Kröll (Österreich). Später trug der Amerikaner, der den Gesamtweltcup „immer im Hinterkopf“ hat, Töchterchen Dacey auf dem Arm - und die soll sich tüchtig mit gefreut haben. „Meine Eltern haben gesagt, dass sie ziemlich aufgeregt und glücklich war“, berichtete Miller.