Rebensburg fehlen 4/100 - Vonn und Miller siegen
Lake Louise (dpa) - Im Riesenslalom ist Viktoria Rebensburg das Maß der Dinge - am Freitagabend ging es fast auch in der Abfahrt erstmals auf das Podest. Vierte in Lake Louise beim überlegenen Sieg der Amerikanerin Lindsey Vonn.
Deren Landsmann Bode Miller gewann in Beaver Creek.
Viktoria Rebensburg hat nur um 4/100 Sekunden ihr erstes Weltcup-Podest in der Abfahrt verpasst. Lange lag die Riesenslalom-Olympiasiegerin auf dem dritten Platz, ehe Tina Weirather mit Startnummer 40 am Freitag in Lake Louise/Kanada auf Rang zwei vorfuhr und die deutsche Skirennfahrerin damit noch vom Stockerl verdrängte. Der Sieg ging an die überlegene Amerikanerin Lindsey Vonn. Die Abfahrts-Olympiasiegerin distanzierte die Liechtensteinerin Weirather mit 1,95 Sekunden auf Platz zwei, als Dritte hatte Dominique Gisin 2,06 Sekunden mehr auf dem Konto. Maria Höfl-Riesch belegte den neunten Rang.
Vonn holte sich den Sieg in Kanada, in den USA schnappte sich ihr Landsmann Bode Miller den ersten Platz. Im amerikanischen Beaver Creek fuhr der US-Skistar erstmals seit März 2008 in der Schussfahrt wieder als Erster durchs Ziel. 4/100 Sekunden betrug der Vorsprung auf den Schweizer Beat Feuz. Dritter wurde Klaus Kröll aus Österreich. Bester Deutscher war Tobias Stechert, der als 25. zum fünften Mal Weltcup-Punkte holte. Stephan Keppler als 44. und Andreas Sander als 45. verpassten Zähler.
Platz zwei in Sölden, Sieg in Aspen - nach den beiden Riesenslalom-Podestplätzen wäre Rebensburg fast auch das erste Podium in der Schussfahrt geglückt. „Es gab schon wechselnde Bedingungen, aber so ist es halt im Skisport“, sagte die 22-Jährige, für die die Abfahrt hinter Riesentorlauf und Super-G die drittbeste Disziplin ist. Nicht begünstigt war Höfl-Riesch von den Verhältnissen. „Von den Bedingungen hatte ich es wahrscheinlich nicht so gut, aber das gleicht sich immer aus“, sagte die Gesamtweltcupsiegerin nach dem ersten Speedrennen der Damen-Saison.
Eine Klasse für sich war Vonn, die sich von ihrem Ehemann und sportlichen Berater Thomas scheiden lässt und sich von privaten Dingen bei der Ausnahmefahrt nichts anmerken ließ. „Es ist ein Traum für mich, jetzt in diesem Moment einen Sieg zu haben“, sagte die 27-Jährige, die am Freitag ebenso wie Höfl-Riesch die gemeinsame Versöhnung bekanntgab. Aus dem gewünschten gemeinsamen Podium wurde allerdings nichts. Veronique Hronek belegte den 51. Rang.
Eine glänzende Fahrt mit viel Risiko legte Lokalmatador Miller hin. „Vor den eigenen Leuten hier zu gewinnen, das ist etwas Besonderes. Aber es ist auch der Berg, der etwas ganz Besonderes ist“, sagte Miller, der zum dritten Mal auf der Raubvogelpiste Abfahrtsschnellster war. „Wenn du im Ziel stehst, ist es so eine Erleichterung.“ Der 34 Jahre alte Amerikaner beendete eine längere Durststrecke: Letztmals hatte er zuvor im Januar 2010 bei der Super-Kombination in Wengen gewonnen.
Als bester Deutscher wunderte sich Stechert, dass sein zweitbestes Abfahrtsergebnis nicht besser ausgefallen war. „Während der Fahrt habe ich keine gröberen Fehler gemacht und ich kann mir nicht wirklich erklären, warum ich nicht unter den unter 15 bin“, sagte der Oberstdorfer.