Rebensburg fehlt Winzigkeit - Vonn dominiert
Lake Louise (dpa) - Am Freitag fehlten Viktoria Rebensburg 4/100 auf das erste Abfahrts- Podest, am Samstag war es noch knapper. Bei der zweiten Schussfahrt- Demonstration von Lindsey Vonn in Lake Louise fuhr Maria Höfl-Riesch ebenfalls am Podium vorbei.
Stephan Keppler wurde in Beaver Creek 15.
Viktoria Rebensburg jubelte über ihre nächste Top-Platzierung in der Abfahrt, Maria Höfl-Riesch blickte hingegen fragend den Hang im kanadischen Lake Louise hinauf. Bei der zweiten Schussfahrt-Demonstration der überlegenen Siegerin Lindsey Vonn verpasste die Gesamtweltcupsiegerin als Sechste erneut eine Podestplatzierung. „Es war nicht so schlecht“, sagte sie, „ich hätte mir aber erwartet, dass ich mir zumindest in der Abfahrt einen Podiumsplatz holen kann.“
Nachdem Rebensburg am Freitag 4/100 Sekunden auf das Stockerl gefehlt hatte, schrammte die Riesenslalom- Olympiasiegerin als Vierte um 1/100 hinter der Österreicherin Elisabeth Görgl am dritten Platz vorbei.
Während Abfahrts-Olympiasiegerin Vonn mit 1,68 Sekunden Vorsprung auf die Französin Marie Marchand- Arvier erneut in ihrer eigenen Liga fuhr, ging es bei den Herren im amerikanischen Beaver Creek knapper zu. Überraschend sicherte sich der Schweizer Sandro Viletta im Super-G seinen ersten Weltcuperfolg vor dem Norweger Aksel Lund Svindal, dem 0,2 Sekunden für seinen zweiten Saisoncoup fehlten. Stephan Keppler fuhr als 15. das beste Speedresultat dieses Winters für das deutsche Team ein. „Ich bin sehr erleichtert“, sagte der 28-Jährige, der bei der Abfahrt am Freitag enttäuschender 44. geworden war. Andreas Sander holte als 40. keine Punkte.
Reichlich Zähler sammelt hingegen Riesenslalom-Ass Rebensburg inzwischen auch in der Schussfahrt. „Die letzten zwei Tage waren wirklich sehr, sehr schön für mich“, sagte die Kreutherin. „Ich bin sehr zufrieden, morgen haben wir noch einen Super-G. Da ich hoffe ich, dass es ähnlich gut läuft wie in der Abfahrt.“
Ihre Führung in der - nach fünf Rennen noch wenig aussagekräftigen - Gesamtwertung musste sie allerdings an Vonn abgeben. Die Amerikanerin ließ sich nach ihrer angekündigten Scheidung von ihrem Ehemann und sportlichen Berater erneut nichts anmerken, strahlte nach ihrer furiosen Fahrt und alberte mit ihrer Schwester herum. „Ich bin sehr glücklich, wieder zu gewinnen“, meinte die dreimalige Gesamtweltcupsiegerin, „ich habe einige Fehler mehr als gestern gemacht, aber es war trotzdem ein guter Lauf.“
Nachdem sie am Vortag als Neunte böigen Wind erwischte, empfand Höfl-Riesch ihre Resultat erneut nicht als „supertoll“. „Ich bin nicht unzufrieden und werde weiter an meinen kleinen Fehlern arbeiten“, meinte die Partenkirchenerin. Die Leistung von Vonn, mit der es vor einigen Tagen eine endgültige Aussprache gegeben hatte, wollte sie „neidlos“ anerkennen. Das Rennen war nach einem Sturz der Amerikanerin Laurenne Ross, die per Helikopter von der Strecke geflogen wurde, für rund 20 Minuten unterbrochen.
Deren Landsmann Bode Miller verpasste in Beaver Creek hingegen als 21. einen neuerlichen Coup und leistete sich einen wilden Ritt mit mehreren Fehlern. So war der Weg frei für Viletta, der vor Svindal und seinem Landsmann Beat Feuz das erste Mal überhaupt in seiner Karriere auf das Podium fuhr. „Ich habe nie daran gezweifelt“, sagte der Schweizer, „Ich habe alles gegeben, voll riskiert, ich kann es nicht glauben.“