Rebensburgs Sorge nach Abfahrts-Aus - Görgl-Sieg
Bad Kleinkirchheim (dpa) - Kritisch schaute Viktoria Rebensburg unter ihre Ski. Nachdem die Riesenslalom-Olympiasiegerin bei ihrem Abfahrts-Aus im österreichischen Bad Kleinkirchheim neben der Ideallinie ins Ziel fahren musste, sorgte sie sich zuerst um ihr wertvolles Material.
„Ich habe geschaut, ob der Ski einen Stein erwischt hat. Das wäre schade, wenn ich ihn kaputt mache beim Runterrutschen“, sagte die 22-Jährige nach dem Sieg der Lokalmatadorin Elisabeth Görgl. Nach Rebensburgs Malheur und der Absage der grippekranken Maria Höfl-Riesch verhinderte Veronique Hronek den ersten punktlosen Auftritt der deutschen Schussfahrerinnen seit knapp vier Jahren. Als 17. fuhr die 20-Jährige mit der hohen Startnummer 52 ihr bestes Weltcup-Resultat ein. Beste deutsche Abfahrerin - „hört sich gut an, die Vicky ist ja leider ausgeschieden“, sagte Hronek, „es war brutal schwer zu fahren, unruhig. Aber ich freue mich total über den 17.“
Noch besser war Rebensburg unterwegs. Aber mit Kurs auf Bestzeit verlor die Kreutherin, die bei den ersten beiden Abfahrten als Vierte überzeugt hatte, an einer Welle die Kontrolle und erreichte nicht mehr das nächste Tor. „Das Positive ist, dass ich schnell war und mich gut gefühlt habe“, meinte sie und nahm die positiven Eindrücke für das nächste Speedrennen am Sonntag mit: „Ich denke, dass es schon eher ein technischer Super-G wird, es ist eine anspruchsvolle Strecke. Ich denke schon, dass mir das entgegen kommt.“
Besonders taugte die Franz-Klammer-Piste der Doppel-Weltmeisterin. Görgl sorgte unter dem Jubel der rot-weiß-roten Fans und den Klängen einer in Dschungeloutfits gekleideten Blaskapelle für den ersten österreichischen Abfahrtssieg seit Februar 2009. „Wahnsinn, dass mir das gelungen ist“, frohlockte die 30-Jährige. „Ich habe heute brutal gekämpft.“
Schwer war das Rennen auch für Lindsey Vonn, die geschwächt nach Magenproblemen hinter ihrer amerikanischen Teamkollegin Julia Mancuso und der Schweizerin Fabienne Suter auf Rang vier kam. „Ich bin schon ein bisschen enttäuscht, aber man kann nicht immer schnell fahren“, meinte die dreimalige Gesamtweltcupsiegerin, die sich durch einen großen Fehler nach dem Start selbst um jede Podiumschance brachte. „Ich hatte keine Energie und keine Kraft, man kann keine Energie haben, wenn man nicht isst.“
Während sie sich selbst derzeit „zwingen muss“, etwas hinunterzubringen, schickte Vonn Genesungswünsche an ihre Freundin und Dauerrivalin Höfl-Riesch. „Es ist sehr schade, dass Maria nicht dabei ist. Ich hoffe, dass sie schnell zurückkommt und wieder gesund ist“, meinte der US-Star und blickte auch für ihre Leistungen zuversichtlich in die Zukunft: „Nach Regen kommt auch wieder die Sonne.“
Nach der ersten Enttäuschung konnte auch Rebensburg schnell wieder lächeln - auch weil sich der befürchtete Skischaden als wenig gravierend herausstellte. „Es ist nicht so schlimm, mein Servicemann kriegt das wieder hin“, meinte sie.