Sander überrascht in Santa Caterina - Sieg an Théaux

Santa Caterina (dpa) - Ausgerechnet auf der extrem komplizierten Abfahrt von Santa Caterina hat Skirennfahrer Andreas Sander sein bestes Weltcup-Ergebnis herausgefahren.

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Sander landete beim Sieg des Franzosen Adrien Théaux auf Platz zehn und sorgte damit nach dem Verletzungsschock um Teamkollege Josef Ferstl für ein starkes Ergebnis aus deutscher Sicht. „Es fühlt sich wahnsinnig toll an“, sagte der 26-Jährige und resümierte knackig: „Bestes Saisonergebnis, bestes Karriereergebnis - super happy!“

Auf der eisigen, steilen und kompliziert ausgeflaggten Strecke in Italien zeigte Sander ein beherztes Rennen und war am Ende nur 0,09 Sekunden langsamer als der bisherige Abfahrtsdominator Aksel Lund Svindal aus Norwegen. „Es war wirklich ein Husarenritt“, fand Sander.

Ein 14. Platz beim Super-G jüngst in Gröden war das zuvor beste Weltcup-Ergebnis des Sportlers aus dem Ruhrgebiet, der es insgesamt erst sechsmal unter die besten 20 geschafft hatte. „Das war heute das Maximum“, sagte Sander, „aber es könnte in den nächsten Jahren hoffentlich noch ein bisschen besser werden“.

Nach dem Verletzungs-Aus von Josef Ferstl, der am Montag in München am Kreuzband operiert worden war und vermutlich sechs bis acht Monate ausfällt, ruhen die Hoffnungen im deutschen Verband auf Sander. Dieser hatte bereits mit seinem bisherigen Zimmernachbarn telefoniert. „Er sagt, wir sollen jetzt unseren Job tun“, berichtete Sander in Santa Caterina, „und er kommt im nächsten Jahr zurück.“

Ferstl, der nach Ansicht von Cheftrainer Mathias Berthold „Glück im Unglück“ hatte, sich neben dem Kreuzbandriss nicht auch noch Schäden an Knorpel oder Meniskus zugezogen zu haben, war die Strecke schon beim Training am Sonntag zum Verhängnis geworden. Beim Rennen hatten dann noch Arriviertere Probleme: Svindal etwa wurde nur Siebter, dessen Landsmann Kjetil Jansrund landete mit fast drei Sekunden Rückstand nur auf dem 27. Platz.

Nicht zu bezwingen war Théaux, der Hannes Reichelt aus Österreich und seinen französischen Landsmann David Poisson auf den Plätze verwies. Er feierte seinen dritten Weltcup-Sieg. Zum tragischen Helden wurde Christof Innerhofer: Der Südtiroler riss bei einem Patzer eine Torstange und eine Fahne mit, schleifte beides um den Hals gebunden mit ins Tal - und verpasste das Podium am Ende um 0,07 Sekunden.