Skistar Vonn meldet sich mit Super-G-Sieg zurück

Garmisch-Partenkirchen (dpa) - Sonnenbrille, ärmelloses Top - in frühlingshafter Montur ließ sich Lindsey Vonn für ihre Rückkehr aufs Weltcup-Podium feiern. Drei Wochen nach der für sie so enttäuschenden Heim-WM bejubelte die US-Skiikone den 65. Erfolg ihrer eindrucksvollen Alpin-Karriere.

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Bei Sonnenschein und Temperaturen im zweistelligen Bereich präsentierte sich die 30-Jährige in Garmisch-Partenkirchen wieder in starker Form, gewann den Super-G und holte sich die Führung im Disziplinweltcup zurück. „Ich habe alles riskiert heute und bin zufrieden: Es hat geklappt“, sagte Vonn, die bei den Titelkämpfen in den USA im Februar statt der angestrebten Goldmedaillen nur eine Bronzeplakette erkämpft hatte. Die Bedingungen in Deutschlands Alpin-Hauptstadt hätten ihr gelegen, schwärmte sie: „Es war so schön sonnig und warm hier.“

Spannung verspricht vor den letzten sechs Rennen der Kampf um den Gesamtweltcup. Mit 44 Punkten Vorsprung auf Titelverteidigerin Anna Fenninger aus Österreich startet die Slowenin Tina Maze in den Winter-Showdown. Nach „einem nicht so guten Lauf“ und Platz drei am Samstag beim Abfahrtssieg der Liechtensteinerin Tina Weirather zeigte sich Maze tags drauf mit Rang zwei im Super-G zufrieden. „In schwierigen Momenten kann man den Charakter sehen. Ich habe heute gezeigt, dass ich gut fahren kann“, kommentierte sie.

Anna Fenninger machte es genau umgekehrt: Einem zweiten Platz in der Kandahar-Schussfahrt ließ die 25-Jährige am Sonntag Rang drei folgen. „Es war ein guter Lauf, aber die beiden anderen waren halt besser“, bilanzierte Fenninger, die sich der Bedeutung des Zweikampfs mit Maze bewusst ist: „Es ist sicher das Größte, was ein Skirennfahrer gewinnen kann. Deshalb fühlt man sich unter Druck gesetzt.“

Im Vorjahr hatte sie Maria Höfl-Riesch den Gesamtsieg weggeschnappt. Die inzwischen zurückgetretene dreimalige Olympiasiegerin war damals in der letzten Abfahrt gestürzt, hatte sich dabei verletzt und musste tatenlos zusehen, wie Fenninger die Führung übernahm.

Ob Fenninger ihre Aufholjagd wiederholen kann, entscheidet sich in den kommenden zwei Wochen. Zwei Wettkämpfe nächste Woche im schwedischen Åre und vier Rennen zum Saisonfinale in Méribel warten noch. Kleiner Vorteil Maze: Sie ist im Gegensatz zu Fenninger auch im Slalom eine Weltklassefahrerin. „Die Chancen sind offen, es wird spannend bis zum Ende“, meinte die slowenische Allrounderin.

Aus deutscher Sicht gab es beim Heim-Weltcup wie erwartet nichts zu feiern. Nach den Verletzungen von Podiumskandidatin Viktoria Rebensburg und WM-Teilnehmerin Veronique Hronek schickte der Verband einzig die noch unerfahrene Michaela Wenig an den Start. In der Abfahrt wurde sie 34., im Super-G schied sie aus.