Vonn will es noch einmal wissen: Olympia 2018 das Ziel

Vail (dpa) - Skistar Lindsey Vonn will noch einmal zu Olympia. Sotschi verpasste sie verletzt - jetzt plant die 29-Jährige bis zu den Winterspielen 2018. Sie werde noch vier Jahre dabei sein, schrieb die Skirennfahrerin aus den USA auf Twitter.

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Anlass war eine besorgte Nachricht, sie solle nach den zahlreichen Rücktritten der letzten Wochen ihre Karriere nicht auch noch beenden. So leicht werde man sie nicht los, meinte Vonn. Bislang sprach die Vancouver-Olympiasiegerin immer nur von der Ski-WM in ihrer Heimat Vail und Beaver Creek im Februar 2015 als Ziel.

Vonns langjährige Ski-Freundin Maria Höfl-Riesch entschied sich gegen die Weltmeisterschaften in den USA und beendete ihre Karriere jüngst. Im Gegensatz zu Vonn konnte die gut einen Monat jüngere Höfl-Riesch in Russland aber auch Medaillen sammeln - und tat dies mit Gold in der Super-Kombi und Silber im Super-G auch. Vonn dagegen erlebte die Spiele als Expertin für den TV-Sender NBC in der Heimat. Ihr erneut gerissenes Kreuzband war zu instabil und ließ ihr vier Jahre nach Abfahrts-Gold in Vancouver keine Chance auf einen Start.

Begonnen hatte die Misere mit einem Sturz bei den Weltmeisterschaften in Schladming 2013. Gleich im ersten Rennen, dem Super-G, stürzte Vonn schlimm und riss sich ein Kreuzband. Mit dem gewohnten Ehrgeiz kämpfte sich die viermalige Gesamtweltcupsiegerin zurück. Dann aber stürzte sie im November im Training in Copper Mountain, noch vor dem Comeback im Weltcup. Alles halb so wild, teilte das US-Team mit. Bei den Speedrennen in Lake Louise fuhr sie, wurde nach vorsichtigem Beginn in der Abfahrt im Super-G Fünfte und sah sich auf dem richtigen Weg.

Doch bei der Weltcup-Abfahrt in Val d'Isère kurz vor Weihnachten kam sie nicht mehr ins Ziel. Zwar konnte sich die Amerikanerin noch auf den Skiern halten, sie musste aber mit schmerzverzerrtem Gesicht und Tränen im Gesicht abbrechen. Ausgerechnet beim ersten Weltcup-Besuch ihres Freundes, Golfstar Tiger Woods. Anschließend bekannte sie, dass ihr Kreuzband wieder gerissen sei.

Einen Monat vor der Olympia-Eröffnungsfeier gab sie dann ihren Startverzicht bekannt. Seit der Operation im Januar arbeitet Vonn nun an ihrem Comeback. Dass die Schinderei nicht nur für Medaillen vor der Haustür, sondern auch für Siegerehrungen bei Olympia ist, verriet Vonn nun zum ersten Mal. Denn ihren eisernen Willen, zunächst auch ohne Kreuzband in Russland anzutreten, hatte sie mit Blick auf die Spiele in Pyeongchang noch so begründet: „Ich bin 29 Jahre und nicht mehr so jung.“ 33 scheint nun aber nicht mehr zu alt zu sein.