Skiathlon Bjørgen gewinnt 15. WM-Gold - Hennig überrascht mit Rang elf
Lahti (dpa) - Langlauf-Mama Marit Bjørgen krönte sich mit dem 15. Gold zur alleinigen Rekord-Weltmeisterin, DSV-Küken Katharina Hennig bejubelte ein gelungenes WM-Debüt.
Mit dem Sieg im Skiathlon über 15 Kilometer ließ Norwegens Ski-Star die 14-malige Titelträgerin Jelena Välbe aus Russland in der ewigen Bestenliste hinter sich und zementierte ihren Status als erfolgreichste WM-Teilnehmerin der Geschichte. Im Skiathlon der Herren holte sich der Russe Sergej Ustjugow über 30 Kilometer sein erstes WM-Gold vor dem Norweger Martin Johnsrud Sundby.
Nach jeweils 7,5 Kilometern im klassischen und freien Stil verwies Bjørgen am Samstag in 37:57,5 Minuten Krista Parmakoski aus Finnland um 4,8 Sekunden auf Rang zwei. Dritte wurde die Schwedin Charlotte Kalla. „Das ist ein Traum für mich nach der Geburt meines Sohnes Marius“, sagte Bjørgen.
Im Windschatten der Loipen-Stars lieferte Katharina Hennig als Elfte ein glänzendes Rennen ab. Die 20 Jahre alte Oberwiesenthalerin sorgte damit für das beste deutsche WM-Ergebnis in dieser Disziplin seit sechs Jahren. Damals war Nicole Fessel, die an diesem Sonntag gemeinsam mit Stefanie Böhler im Team-Sprint auf Medaillenjagd geht, Siebte geworden. Victoria Carl, die trotz eines Sturzes kurz nach dem Start 15. wurde, und Sofie Krehl als 16. lieferten ebenfalls ein überzeugendes Rennen ab. Sandra Ringwald belegte Rang 21.
„Es war der Wahnsinn. Ich war total aufgeregt, denn ich wollte unbedingt zeigen, was ich kann“, berichtete Hennig. Die Nervosität war schnell verflogen. Nach dem klassischen Part kam sie sogar als Siebte zum Skiwechsel, ehe sie auf der Freistil-Strecke einige Spezialistinnen vorbeiziehen lassen musste. Im Ziel hatte sie 1:39,1 Minuten Rückstand auf Bjørgen.
Die 36 Jahre alte Norwegerin war nach der Geburt ihres Sohnes in diesem Winter in die Loipe zurückgekehrt und hatte mit zuletzt drei Weltcupsiegen angedeutet, dass mit ihr wieder zu rechnen ist. „Es ist toll, zum ersten Mal Mutter und zugleich eine Topathletin zu sein“, beschrieb die sechsmalige Olympiasiegerin ihre Gefühle.
Gemeinsam mit Parmakoski löste sich Bjørgen kurz nach der Halbzeit des Rennens aus einer vierköpfigen Spitzengruppe und ließ die von 35 000 Zuschauern angetriebene Finnin dann am letzten Anstieg stehen. „Ich habe mich auf der letzten Runde sehr stark gefühlt“, sagte Bjørgen. „Es ist sehr gut gelaufen.“
Auch bei den Herren fiel die Entscheidung am letzten Berg, als Sundby bei seiner Attacke strauchelte und einen Skistock verlor. So triumphierte Ustjugow nach 1:09:16,7 Stunden mit einem Vorsprung von 6,7 Sekunden vor seinem Rivalen. Den dritten Platz sicherte sich im Spurt der Verfolgergruppe Finn Haagen Krogh aus Norwegen.
Florian Notz lief ein beherztes Rennen und kam als bester Deutscher mit einem Rückstand von 57,7 Sekunden auf Rang 16. „Für die Top 15 hat es leider nicht ganz gereicht, ich bin aber trotzdem zufrieden“, sagte Notz. Lucas Bögl kam als 19. ins Ziel, Jonas Dobler wurde 21.