Deutsche Langlauf-Sprinter zu langsam - Norwegen vorn

Otepää (dpa) - Den Trip nach Estland hätte sich Josef Wenzl schenken können. Nach einem völlig verkorksten Weltcup-Wochenende droht Deutschlands bestem Langlauf-Sprinter bei der WM die Zuschauerrolle.

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Nachdem der 30 Jahre alte Routinier im Klassik-Wettbewerb schon in der Qualifikation hängen blieb, verpasste er 24 Stunden später im Freistil-Teamsprint an der Seite von Lennart Metz erneut das Finale und steht vier Wochen vor den Titelkämpfen in Falun noch ohne Norm da. „Diese Situation stellt uns natürlich nicht zufrieden. Es wird immer enger in Richtung WM“, sagte Bundestrainer Frank Ullrich mit besorgter Miene.

Ohnehin konnten die DSV-Starter in den Sprintwettbewerben dem Tempo der Weltspitze nicht folgen. Als beste Platzierung sprang ein vierter Rang für Denise Herrmann und Hanna Kolb im Teamsprint der Damen heraus. Beim Sieg der Schwedinnen Ida Ingemarsdotter und Stina Nilsson war das Podest aber nie in Reichweite. Dennoch lobte Ullrich vor allem Herrmann: „Sie hat eine Topleistung abgeliefert.“

Weil Kolb auf ihrer Schleife immer wieder Boden verlor, musste Herrmann Runde für Runde eine große Lücke schließen. Am Ende reichte es immerhin noch zum vierten Platz. „Das war ein Signal, dass wir das Potenzial haben, uns in dieser Disziplin weiter zu bewegen. Es war auffällig, dass man Distanzläufer braucht. Reine Sprinter haben es schwer“, befand Ullrich.

Bei den Herren siegten die Russen Alexej Petuchow und Sergej Ustjugow. Den Klassik-Sprint am Vortag hatten die Norweger Ingvild Flugstad Oestberg und Tomas Northug gewonnen. Für die fünf DSV-Damen um Herrmann war im Viertelfinale genauso Endstation wie für Sebastian Eisenlauer. Der Sonthofener hatte als einziger des Herren-Quartetts die Qualifikation überstanden. „Es war heute bei schwierigen Bedingungen mit Schnee und Regen eine Materialschlacht. Und da waren die Norweger allen überlegen“, sagte Ullrich.

Wenzl war in der Qualifikation noch hinter dem jungen Markus Weeger (37.) abgeschlagen auf dem 39. Platz gelandet. Ullrich hofft nun darauf, dass der Routinier aus Zwiesel beim letzten Weltcup-Sprint vor der WM am 14. Februar in Östersund doch noch auf den Zug nach Falun aufspringt. „Vielleicht kann er dort seine Chance nutzen“, sagte der Bundestrainer.