Frenzel freut sich auf Krönung als Saison-König

Lahti (dpa) - Nach seinem triumphalen Doppelsieg in Lahti konnte Weltmeister Eric Frenzel die Vorfreude auf die bevorstehende Krönung als Saison-König der Nordischen Kombinierer nicht verbergen.

Der Erfolg an der Seite von Johannes Rydzek beim Weltcup-Teamsprint hatte dem Gesamt-Spitzenreiter, der in Oslo nur noch einen 17. Platz zum Gewinn der Großen Kristallkugel benötigt, ein breites Grinsen ins Gesicht gezaubert. „Ich werde alles dafür geben, um das Gelbe Trikot zu behalten. So eine Chance wird für mich sicher nicht so schnell wiederkommen. Die Motivation ist groß“, sagte der Oberwiesenthaler.

Dank des Doppelerfolges im Teamsprint, den Tino Edelmann und Fabian Rießle nach der Disqualifikation Frankreichs perfekt machten, haben die bärenstarken DSV-Kombinierer den Gesamtsieg in der Nationenwertung bereits sicher. Co-Trainer Ronny Ackermann, der Bundestrainer Hermann Weinbuch in Finnland vertrat, war entsprechend glücklich mit dem Auftritt seiner Schützlinge. „Wir haben eine sehr leistungsstarke Mannschaft, in der alle hungrig sind. Das macht es aus, denn am Saisonende entscheidet mehr oder weniger der Kopf. Wer da frisch ist, kann sich noch einmal richtig mobilisieren und alles aus sich herauskitzeln“, erklärte Ackermann.

Das taten Frenzel, der 24 Stunden zuvor im Einzel seinen fünften Saisonsieg gefeiert hatte, und Rydzek vorbildlich. „Es war sehr schön, mit Eric in solch einer Art und Weise zu gewinnen. Das war einmalig. Es hat richtig Spaß gemacht“, kommentierte Rydzek den zweiten deutschen Teamsprint-Erfolg in diesem Winter. Im Januar hatte Frenzel gemeinsam mit Edelmann schon einmal ganz oben auf dem Podest gestanden.

Das deutsche Top-Duo lag schon nach dem Springen in Führung und baute seinen Vorsprung von 18 Sekunden auf Japan in der Loipe über 2 x 7,5 Kilometer kontinuierlich aus. „Wir haben relativ schnell ins Rennen gefunden und konnten gutes Tempo gehen. Am Ende haben wir es sicher nach Hause gefahren“, berichtete Frenzel.

Rydzek, der bei der WM enttäuschte, lief an der Seite des 24 Jahre alten Familienvaters zu großer Form auf. „Lahti liegt mir. Irgendwie blühe ich hier immer auf“, erklärte der Oberstdorfer. Er hatte schon am Vortag mit Rang fünf im Einzel, seinem besten Saisonergebnis, überzeugt. „Ich weiß auch nicht, woher die Reserven kommen. Wir pushen uns halt gegenseitig“, sagte Rydzek.

Hinter dem ungefährdeten Spitzenduo lieferten sich in der Schlussphase sechs Teams einen spannenden Fight um die Podestplätze. Das stärkste Finish hatte der dreimalige Weltmeister Jason Lamy Chappuis aus Frankreich, allerdings behinderte er Norwegens Schlussläufer Mikko Kokslien. Dies führte zur nachträglichen Disqualifikation, wodurch Edelmann und Rießle, der trotz eines Strauchlers auf der Zielgerade als Dritter eingekommen war, noch auf den zweiten Platz vorrückten. Entsprechend gut gelaunt blickten die DSV-Kombinierer dem Saisonfinale entgegen. „Wir sind gut drauf. Das wollen wir auch in Oslo bestätigen“, kündigte Ackermann an.