Frenzel Zweiter bei Kombinierer-Weltcup in Liberec
Liberec (dpa) - Die Erleichterung war Eric Frenzel bei aller Erschöpfung anzumerken. Nach Wochen der Enttäuschungen und Selbstzweifel meldete sich der Weltmeister beim Weltcup in der Nordischen Kombination im tschechischen Liberec mit Platz zwei auf dem Siegerpodest zurück.
Bei äußerst komplizierten Bedingungen schaffte der Oberwiesenthaler in beiden Teildisziplinen gleichstarke Leistungen und wurde belohnt. Dass Sieger Bernhard Gruber aus Österreich diesmal nicht einzuholen war, lag in erster Linie an dessen taktisch starkem Lauf.
„Ich bin froh, dass ich mein eigenes Rennen durchziehen konnte und besonders am Anfang nicht zu viel investiert habe. Die Körner, die ich da gespart habe, brauchte ich am Ende“, berichtete Frenzel. Bei drehenden, zum teil starken Winden hatte er das Springen auf Rang vier abgeschlossen und war bereits da zufrieden. „Der Sprung war okay, bei mir auch die Bedingungen. Aber fair war die Sache auf der Schanze sicher nicht“, bemerkte Frenzel. Das bekam beispielsweise auch Weltcup-Spitzenreiter Jason Lamy Chappuis (Frankreich) zu spüren. Der beste Springer des Felder kam nur auf Rang 41, belegte nach dem Lauf Rang 21.
Vor dem Lauf herrschte bei den deutschen Skitechnikern Hochbetrieb. Zuletzt hatten sie bei der Wahl des passenden Materials teilweise kräftig danebengegriffen. Im Skistadion von Liberec war der Schnee bei Temperaturen um 10 Grad knöcheltief. Die Organisatoren hatten versäumt, die Strecke zu entfeuchten und hart zu walzen. So kam es zu mehreren Stürzen, von denen auch Lamy Chappuis und der Norweger Magnus Moan nicht verschont blieben.
Frenzel aber spulte sein Rennen ab, obwohl auch er besonders in der Schlussrunde einmal gefährlich „wackelte“. „Die Techniker haben diesmal einen sehr guten Job gemacht und mir richtig gutes Material gegeben. Endlich fühle ich mich wieder gut, laufe ohne Schmerzen und habe wieder Spaß. So kann es weitergehen“, meinte der Sachse.
Auch Björn Kircheisen war als Zehnter nach dem Springen optimistisch in den Lauf gegangen. Letztlich konnte er aber kaum Boden gutmachen und wurde Neunter. „Es war sicherlich sehr hart, aber ich muss auch sagen, dass meine Laufform nicht mehr die Beste ist“, sagte der Johanngeorgenstädter enttäuscht.