DSV-Kombinierer in Klingenthal nicht konkurrenzfähig
Klingenthal (dpa) - Ausgerechnet beim Heimweltcup hat die deutschen Nordischen Kombinierer das Glück verlassen. Im vogtländischen Klingenthal platzten bei schwierigen äußeren Bedingungen alle Podestträume.
Fabian Rießle aus Breitnau wurde als Achter bester DSV-Starter.
Um den Sieg konnte auch er nicht mitkämpfen. Erhebliche Materialprobleme machten aber auch dem Aufsteiger der Saison aus dem Schwarzwald zu schaffen. Dagegen feierte der Japaner Akito Watabe in überlegener Manier seinen zweiten Weltcup-Sieg. Der Sprungsieger distanzierte den Gesamtweltcup-Führenden Jason Lamy Chappuis sowie Bernhard Gruber aus Österreich um eine knappe halbe Minute.
„Wir hatten Pech mit den Ski. Das soll aber keine Kritik an den Technikern sein, sie haben ihr Bestes gegeben“, meinte Rießle, der mit einem energischen Schlussspurt den achten Platz sicherte. „Ich bin hochzufrieden und glücklich mit dem achten Rang“, meinte der Schwarzwälder. Als Sechster nach dem Springen hatte er eine gute Ausgangsposition, doch nach vorn ging nichts. „Das ist ein erhebliches Problem hier. Im Stadion haben wir Kunstschnee, draußen auf der Strecke Naturschnee. Da fällt es sehr schwer, das richtige Wachs zu finden“, betonte Rießle.
Björn Kircheisen, in Klingenthal Lokalmatador, brachte es auf den Punkt: „Mit unserem Material waren wir heute nicht konkurrenzfähig“, sagte „Kirche“, der Platz 13 belegt hatte. Seine Stärken im Lauf konnte er nicht wie gewohnt ausspielen.
Heiße Diskussionen gab es um die Disqualifikation von Tino Edelmann. Der beste deutsche Springer unter den Kombinierern war von Trainer Ronny Ackermann nicht losgeschickt worden, obwohl die Ampel auf Grün stand. „Wir hatten es nach meinem Sturz in der Probe am Freitag noch einmal besprochen, dass ich nur losfahren darf, wenn es die Trainer verantworten können. Auch auf die Gefahr hin, disqualifiziert zu werden“, erklärte Edelmann. „Der Trainer ist für mich die Vertrauensperson. Die Schanze hier ist zu gefährlich, als dass man einfach so losspringen könnte“, fügte Edelmann hinzu.
Er war sauer auf die Jury. „Man kennt doch die Springer. Wenn die Bedingungen zu gut werden, darf man nicht auf Grün schalten“, sagte der Thüringer. Ackermann verteidigte seine Entscheidung. „Als die Ampel auf Grün ging, waren 3 Meter pro Sekunde Wind. Zwei Sekunden später waren es 4,8. Das konnte ich nicht verantworten. Bei einem Sturz hängt möglicherweise die ganze Karriere des Athleten dran“, betonte der viermalige Weltmeister.