Angerer überzeugt als Dritter in Rybinsk
Rybinsk (dpa) - Der russische Winter ist für Tobias Angerer genau das Richtige. Bei Temperaturen bis minus 19 Grad lief der Vachendorfer in Rybinsk erstmals in dieser Saison bei einem Langlauf-Weltcup auf das Podest.
Im 15-Kilometer-Massenstart wurde der Bayer hinter dem Kanadier Davon Kershaw und Ilja Chernoussow aus Russland Dritter und setzte eine beeindruckende Serie fort: Bei seinem fünften Start in Rybinsk stieg er zum vierten Mal auf das Podium.
Ganz so erfolgreich waren die Frauen nicht. Katrin Zeller kam über 10 Kilometer als Elfte ins Ziel. Den Sieg holte sich die Norwegerin Marit Björgen, die damit nun auch offiziell ihren 50. Sieg schaffte. Den Jubiläumssieg konnte sie bei der Tour de Ski noch nicht feiern, da Erfolge bei Etappenrennen nicht in der Statistik zählen.
„Ich wollte unbedingt hier starten und auch auf das Podest“, sagte Angerer. Er hatte sich wie Jens Filbrich (Frankenhain/13.) und Tim Tscharnke (Biberau/19.) für eine Teilnahme in Rybinsk entschieden, obwohl Bundestrainer Jochen Behle den Start wegen der niedrigen Temperaturen bereits abgesagt hatte. Ein Großteil der Weltspitze reiste aus diesem Grund nicht an. „Es war natürlich sehr kalt, aber eben auch nicht so kalt wie erwartet. Mir gefällt es hier, auch wenn das geänderte Profil im Zielbereich mich vielleicht eine noch bessere Platzierung gekostet hat“, berichtete der Routinier.
In Ruhpolding hatte er sich auf Rybinsk vorbereitet, wo er 2009 gewinnen konnte. Diesmal musste im Stadion eine zusätzliche Schleife gelaufen werden, was die sprintstärkere Konkurrenz nutzte. „Tobi braucht jetzt einen längeren Endspurt. Er hat deshalb zwei Kilometer vor dem Ende ordentlich Betrieb gemacht und damit die gesamte Gruppe gesprengt. Das war sehr gut“, lobte Behle, der auch mit Filbrich und Tscharnke zufrieden war, die sich immer wieder im Vorderfeld zeigten.
Bei den Frauen hielten Zeller und Nicole Fessel (beide Oberstdorf) bis zur Hälfte des Rennens mit. Dann zogen Björgen und Charlotte Kalla (Schweden) an. Selbst die bisherige Weltcup-Spitzenreiterin Justyna Kowalczyk (Polen) konnte das Tempo nicht mehr mitgehen und verlor als Siebte fast 40 Sekunden.