Deutsche Kombinierer im Team Vierte
Leipzig (dpa) - Die Unerfahrenheit von Fabian Rießle hat dem deutschen Team in der Nordischen Kombination einen Podestplatz gekostet. Der Breitnauer, der in dieser Saison vom Nobody zum Podestplatzanwärter emporschoss, überzog auf der vorletzten Runde des Wettbewerbs, um eine Lücke zu schließen.
Die dafür aufgewendeten Kräfte fehlten dem Schwarzwälder dann im Endspurt. Hinter Sieger Norwegen mit Mikko Kokslien und Magnus Moan und den beiden französischen Duos mussten Rießle und Weltmeister Eric Frenzel aus Oberwiesenthal mit dem vierten Platz vorlieb nehmen.
„Fabian ist ein Jungspund, der sich zeigen will und es ging ja schließlich auch noch um den Sieg. Da hat er in seiner vorletzten Runde überzogen und zu viel Laktat aufgebaut. Die Körner haben ihm am Ende gefehlt“, sagte Cheftrainer Hermann Weinbuch, ohne sein Juwel zu schelten. Er hatte so viel Vertrauen in das Können von Rießle, dass er ihn gegen die Spitzenkräfte der Kombination laufen ließ. „Er ist unser bester Sprinter, das hat er jüngst mehrfach gezeigt. Ich wollte ihn auf dieser Position einmal sehen“, begründete Weinbuch seine taktische Maßnahme.
„Ich wollte die Lücke zu Moan so schnell wie möglich schließen. Da hat mir etwas Erfahrung gefehlt, schließlich haben wir so einen Wettbewerb nicht oft. Und ich habe gemerkt, dass ein Teamwettbewerb etwas anderes ist als ein normaler 10-Kilometer-Lauf“, meinte Rießle, der mit Frenzel nach dem Springen Zweiter gewesen war. „Schade, dass war wieder knapp. Vielleicht hat im Zielsprint der letzte Schweinehund gefehlt, den man braucht. Aber alles in allem war es ein ordentlicher Wettkampf“, meinte Weltmeister Frenzel, der auf seinem letzten Abschnitt Rießle noch einmal in eine sehr gute Position gebracht hatte und als Zweiter übergab.
Das zweite deutsche Duo hatte mit dem Ausgang nichts zu tun. Dafür reichten bei Tino Edelmann (Zella-Mehlis) die Kräfte nicht. Der Thüringer, der mit Johannes Rydzek (Oberstdorf) ein Team gebildet hatte, war lädiert in den Lauf gegangen. Im Springen war er bei 135 Metern gelandet, konnte diesen weiten Satz aber nicht stehen. „Das war grenzwertig. Der Anlauf war für uns schon fast zu lang“, schimpfte Edelmann, der nur bis zu Hälfte des Laufes mithalten konnte.