„Geiler Einstand“: Kombinierer Frenzel Zweiter

Kuusamo (dpa) - Weit geflogen, schnell gelaufen: Eric Frenzel hat für den ersten deutschen Podestplatz in der noch jungen Saison der nordischen Skisportler gesorgt.

Platz zwei beim Weltcup-Auftakt der nordischen Kombinierer war Lohn für einen ganz starken Wettkampf, der dem Oberwiesenthaler einen Eintrag in das Geschichtsbuch von Kuusamo brachte. Mit 148,5 Meter pulverisierte Frenzel den Schanzenrekord. Im Lauf war der französische Olympiasieger Jason Lamy Chappuis diesmal noch einen Tick stärker.

„Absoluter Wahnsinn“ war Frenzels erste Reaktion auf seinen Traumsprung. Der Sachse setzte ihn sicher in den Schnee, musste aber aufgrund der besten Windbedingungen empfindliche Punktabzüge hinnehmen. Dennoch lautete danach sein Ziel: „Jetzt möchte ich auch gewinnen.“ Das sah auch die Taktik vor, die Bundestrainer Hermann Weinbuch ihm mit auf den Weg gegeben hatte. Er sollte sich im Windschatten von Lamy Chappuis halten, um schließlich in der letzten Runde anzugreifen. Doch am letzten Anstieg zeigte der Franzose mit einem unwiderstehlichen Antritt, dass er noch der Bessere ist.

„Es war ein geiler Sprung von ihm. Aber Eric kann noch mehr. Wir haben zuletzt hart trainiert, waren deshalb nicht so spritzig. Er wird noch kommen, ist noch nicht in Top-Form“, meinte Weinbuch. Frenzel selbst sah es ähnlich: „Das gibt Selbstvertrauen. Wenn man gleich im ersten Wettkampf merkt, dass sich die harte Arbeit im Sommer gelohnt hat, geht man gestärkt in die nächsten Wettbewerbe. Auf alle Fälle war es ein geiler Einstand.“

Zufrieden mit seinem Wettkampfeinstieg war auch Björn Kircheisen, der Fünfter in Finnland wurde. Der Johanngeorgenstädter hatte sich mit 131 Meter eine glänzende Ausgangsposition geschaffen. „Ich war richtig überrascht. Ich hatte durch die Polizeiausbildung im Sommer eher wenig trainiert. Ich glaube, dass ich noch richtig viel zulegen kann“, meinte Kircheisen. Weinbuch lobte: „Kirche hat ja immer so seine Scharmützel mit Kuusamo abgehalten. Insofern war das ein Einstand nach Maß für ihn.“ Das starke deutsche Abschneiden machten Tino Edelmann (Zella-Mehlis) als Siebter und Johannes Rydzek (Oberstdorf) als 13. perfekt.