Herrmann Dritte bei Tour de Ski zum Jahresausklang

Lenzerheide (dpa) - Denise Herrmann hat dem deutschen Sport den letzten Podestplatz des Jahres 2013 beschert, sich selbst aber für eine bislang grandiose Saison nicht ganz belohnt.

Auf der dritten Etappe der Tour de Ski der Langläufer kam die Oberwiesenthalerin im schweizerischen Lenzerheide auf Platz drei und verpasste den Sprung an die Spitze der Gesamtwertung um ganze 2,3 Sekunden. Diesen übernahm dank der Bonussekunden Sprintsiegerin Ingvild Östberg aus Norwegen.

Den Männer-Sprint gewann der Amerikaner Simeon Hamilton. Der Tageszweite Alex Harvey aus Kanada verteidigte seine Gesamtführung. Am Neujahrstag stehen in Lenzerheide Massenstartrennen im klassischen Stil als vierte Etappe auf dem Programm.

„Ich bin so froh. Während des Finals hatte ich nie das Gefühl, noch auf einen Podestplatz kommen zu können. Am letzten Anstieg habe ich irgendwie die letzten Kräfte noch mal mobilisiert und dann hat es doch noch geklappt“, schnaufte Herrmann überglücklich und winkte beim Thema Gesamtwertung ab: „Dazu reichten die Körner nicht mehr.“

Die Sächsin versucht angesichts des Erfolgsrausches auf dem Teppich zu bleiben. Immerhin schaffte sie in diesem Winter bereits fünf Podestplätze. „Das ist schon ein Traum. Das Jahr 2013 war ein richtig gutes für mich. Ich hoffe, ich kann diese Form noch steigern, um bei Olympia vorn mit dabei sein zu können“, sagte die 25-Jährige und kündigte an, nach dem 10-Kilometer-Rennen am Neujahrstag die Tour zu verlassen.

Bundestrainer Frank Ullrich erwog sogar einen sofortigen Ausstieg. „Man sieht, dass sie in diesem Winter viele harte Rennen bestritten hat“, sagte der Coach. Er lobte seine Erfolgsläuferin, die in Lenzerheide besonders im taktischen Bereich vieles probierte. „Sie ist im Halbfinale und Finale erstmals nicht von vorn gelaufen, sondern hat geschaut, wie sie auch mit einer anderen Situation erfolgreich sein kann. Dickes Kompliment“, betonte Ullrich, der auch den fünften Platz von Hanna Kolb hervorgehoben wissen wollte. Die Buchenbergerin freute sich diebisch: „Ich habe das Jahr mit Platz vier bei der Tour in der Schweiz begonnen, jetzt habe ich es als Fünfte beendet. Das Land scheint mir zu liegen.“

Bei den Männern schafften es Tim Tscharnke (Biberau) und Josef Wenzl (Zwiesel) ins Halbfinale. Dort scheiterten sie, wobei Wenzl sichtbar behindert worden war. Eine Intervention von Ullrich bei der Jury hatte aber keinen Erfolg.

Besonders Tscharnke ist froh, dass das Jahr zu Ende ist. „Es war ein wahres Seuchenjahr mit Krankheiten, Unfällen und Verletzungen. Der Abschluss ist okay, aber eine Wiederholung eines solchen Jahres brauche ich nicht“, meinte der Thüringer.