Kein Schnee: Silvester-Urlaub für deutsche Kombinierer

Leipzig (dpa) - Das Frühlingswetter beschert Deutschlands „Mannschaft des Jahres“ einen Sonderurlaub. Weil der Anfang Januar in Klingenthal geplante Weltcup der Nordischen Kombinierer aufgrund der warmen Temperaturen ausfällt, dürfen Eric Frenzel & Co. mal so richtig Silvester feiern.

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Bis ins neue Jahr hat Bundestrainer Hermann Weinbuch seinen Schützlingen freigegeben. „Ursprünglich wollten wir den Heimvorteil nutzen und uns zu einem Trainingslager in Klingenthal treffen. Das fällt wegen des fehlenden Schnees ebenso aus wie Weltcup“, begründete Weinbuch die Pause.

Statt des Lehrgangs gibt's für die Erfolgsgaranten des deutschen Skisports nun Heimtraining in den Stützpunkten. „Da müssen wir eben wieder die Skiroller rausholen“, meinte Disziplintrainer Ronny Ackermann. Laufband oder Skihalle - wie in Oberhof - sind weitere Alternativen. Auch die Biathleten müssen für den Jahresbeginn umplanen. Der Auftakt in Oberhof (7. bis 10. Januar) fällt wegen des Wetters aus.

„Das Ersatztraining muss genügen. Gleich nach Silvester reisen wir zum Lehrgang nach Seefeld. Wenn der Weltcup in Schonach am zweiten Januar-Wochenende auch abgesagt werden muss, bleiben wir eben ein paar Tage länger dort. Schließlich findet mit dem 'Triple' unser Saisonhöhepunkt auch in Seefeld statt. Am fehlenden Schnee praktisch in ganz Europa können wir nichts ändern“, erklärte Weinbuch gelassen.

Nach der unfreiwilligen Pause wegen der nicht sprungfähigen Schanze zum Saisonauftakt in Kuusamo ist Klingenthal der zweite Ausfall im kurzen Weltcup-Winter der Kombinierer. „Die beiden in Finnland ausgefallenen Rennen werden nachgeholt, als zusätzliche Wettbewerbe in Trondheim und Lahti“, verkündete Lasse Ottesen, der Weltcup-Direktor des internationalen Skiverbandes FIS.

Und auch die deutschen Fans dürfen noch hoffen. „Ich könnte mir gut vorstellen, dass in Klingenthal am ersten März-Wochenende die jetzt abgesagten zwei Wettbewerbe nachgeholt werden. Sollte Schonach nicht wie geplant stattfinden können, wäre der 23. und 24. Januar ein guter Ersatztermin“, meinte Ottesen und schob die Entscheidung an den Deutschen Skiverband sowie ARD und ZDF weiter.

Bereits Ende Februar soll der Winter für die Kombinierer zu Ende sein. Der Grund dafür sind die Biathlon-Weltmeisterschaften in der ersten März-Hälfte auf dem Osloer Holmenkollen. Deswegen wurde die traditionell bis Mitte März laufende Skandinavien-Tournee aller nordischen Disziplinen in den Februar vorgezogen. Während Springer und Langläufer noch genügend andere Weltcup-Veranstalter im März gefunden haben, gab's keine Bewerber für die Kombination. „Umso mehr würden wir es begrüßen, wenn das Saison-Finale in Klingenthal stattfinden würde“, meinte Ottesen.