Kombinierer Frenzel gewinnt zum siebten Mal in Seefeld
Seefeld (dpa) - Zeit zum Feiern blieb Eric Frenzel nicht. Kaum hatte der deutsche Star der Nordischen Kombination den Schampus und den Blumenstrauß an die Mama übergeben, begann für ihn nach seinem Auftaktsieg zur zweiten Auflage des Seefeld-Triples schon wieder die Vorbereitung auf Tag zwei.
„Wir dürfen keine Zeit verlieren, müssen uns auf morgen vorbereiten. Hier muss nahezu alles Hand in Hand gehen“, sagte der Oberwiesenthaler. Zuvor hatte der Olympiasieger den Prolog der am besten dotierten Weltcup-Veranstaltung der Winter-Zweikämpfer für sich entschieden. Nach einem Sprung und einem Fünf-Kilometer-Lauf siegte er 2,3 Sekunden vor Jan Schmid aus Norwegen und 5,7 Sekunden vor dessen Landsmann Jarl Magnus Riber.
Als zweitbester Deutscher kam Johannes Rydzek aus Oberstdorf von Platz 14 kommend mit einem Rückstand von 21 Sekunden auf den sechsten Rang. Tino Edelmann verschenkte ein besseres Ergebnis als Platz elf durch einen schwachen Sprung. Dafür machte der junge Jakob Lange wieder auf sich aufmerksam. Er erreichte zum zweiten Mal in seiner Laufbahn Platz 16. Gar nicht lief es für Weltcup-Spitzenreiter Fabian Rießle aus Breitnau und den Johanngeorgenstädter Björn Kircheisen, die nur auf die Plätze 31 und 33 kamen.
Mit seinem sechsten Erfolg nacheinander in Seefeld und dem siebten insgesamt dort machte sich Frenzel indes zum Rekordsieger des Tiroler Wintersport-Mekkas. Im vergangenen Jahr hatte er alle drei Rennen bei der Triple-Premiere in Seefeld gewonnen.
Und plötzlich ist auch die Führung im Weltcup-Gesamtklassement wieder ganz nahe. Doch das interessierte ihn am Freitag nur wenig. Vielmehr galt es, den Wettkampf zu analysieren, um den Traum vom zweiten Triple-Gesamtsieg der Kombinierer nicht zu gefährden. Vor allem auf der Schanze gibt es einiges zu verbessern. Seit dem ersten Training fährt Frenzel rund einen Kilometer pro Stunde langsamer an als die gesamte Konkurrenz. „Wir waren am Donnerstag noch in Bad Reichenhall und haben die Ski neu geschliffen. Es hat aber nichts gebracht. Wir müssen uns etwas einfallen lassen“, sagte Sportdirektor Horst Hüttl.
Trotz des Handicaps und der zumindest bei den Spitzenleuten schlechtesten Windbedingungen hatte Frenzel mit Platz fünf den Grundstein für den Erfolg auf der Schanze gelegt. „Ein ganz guter Sprung. Auf den fünf Kilometern muss ich aber alles geben, die Abstände sind nicht groß“, hatte der zweimalige Weltmeister gesagt.
Die von Bundestrainer Hermann Weinbuch ausgegebene Taktik, in einer Gruppe mitzugehen und Kräfte zu sparen, ging nicht auf. Frenzel musste alles allein machen und ging 1,3 Kilometer vor der Ziellinie in Führung, die er nicht mehr hergab. „Das war der Eric, wie wir ihn kennen. Und er hatte ein sensationelles Brett unter den Füßen, das war schon fast eine Waffe“, meinte Weinbuch.