Norweger veröffentlichen Blutwerte von Langlauf-Legenden
Oslo (dpa) - Um jüngst aufgekommene Doping-Vorwürfe zu entkräften, hat Norwegens Skiverband die Blutwerte des achtfachen Olympiasiegers Bjørn Dæhlie und anderer Spitzen-Langläufer aus den 90er Jahren veröffentlicht.
In keinem Fall habe es dabei „abnormal hohe Hämoglobin-Werte“ gegeben, hieß es in Oslo. Allerdings wurden alle Tests außerhalb der Saison durchgeführt.
Der Verband reagierte mit den insgesamt 687 öffentlich gemachten Testergebnissen aus den Jahren 1989 bis 2002 auf eine im Februar ausgestrahlte schwedische TV-Dokumentation. Darin wurden Blutwerte von Dæhlie, der als erfolgreichster Langläufer überhaupt gilt, und anderen Sportlern offengelegt. Nach Einschätzung von Experten könnten diese Werte nur durch Dopingmissbrauch zustande kommen. Dæhlie hatte dem Sender SVT mit Klage gedroht.
Der Chefmediziner von Norwegens Olympischem Komitee, Ola Ronsen, sagte der Online-Ausgabe der Zeitung „VG“ zu den jetzt veröffentlichten Listen: „Die Hämoglobinwerte norwegischer Läuferinnen und Läufer sind in den 90er Jahren stabil und auf einem normalen Niveau gewesen.“ Kein Test mit Dæhlie zwischen den Jahren 1996 und 1998 habe einen Blutwert von über 17 ergeben. Dieser gilt laut Verbandsregeln als kritische Grenze für einen Dopingverdacht.
Die vorgelegten Testwerte seien sowohl in Höhenlagen sowie auf Höhe des Meeresspiegels durchgeführt, gab er weiter an. Es handele sich um Bluttests außerhalb der Saison, weil Tests während der Saison in der Verantwortung des Internationalen Skiverbandes gelegen hätten.
Der Autor der TV-Dokumentation, Hasse Svens, meinte dazu in „VG“: „Wer um alles in der Welt sollte damals ein Interesse an hohen Blutwerten außerhalb der Wettkampfsaison haben?“