Die Schattenfrau Norwegerin Heidi Weng gewinnt Tour de Ski
Val di Fiemme (dpa) - Dieser Sieg bei der Tour de Ski war einer mit Ansage, jedoch bedeutend schwerer zu erringen als erwartet: Heidi Weng hat ihren ersten großen Einzelerfolg geschafft und ist endgültig aus dem Schatten ihrer namhaften Teamkolleginnen Marit Björgen und Therese Johaug gestürmt.
Bisher war sie in den meisten Einzelentscheidungen die „ewige Dritte“. Dreimal hintereinander wurde sie bei der Tour de Ski auf den Bronzeplatz verwiesen, bei Olympia in Sotschi kam sie als Dritte im Skiathlon ins Ziel, ebenso bei der WM 2013 in Val di Fiemme. Und auch im Gesamtweltcup fand sie in den beiden zurückliegenden Saisons jeweils zwei Bezwingerinnen. Nur in Staffelentscheidungen durfte sie sie über Gold bei den Weltmeisterschaften in Val di Fiemme und Falun jubeln. Verständlich, dass sie nun am Sonntag auf der Alpe Cermis in Tränen ausbrach.
Die mittlerweile 25-Jährige ist eine Allrounderin, die sich jeden Erfolg aber hart erarbeiten muss. Das Talent wurde ihr nicht in die Wiege gelegt. Vielmehr ist die Osloerin eine Arbeiterin, die über den Trainingsfleiß Schritt für Schritt ihren überlegenen Teamkolleginnen näher rückt. Anders als die wegen Doping suspendierte Vorjahressiegerin Therese Johaug ist Weng äußerst zurückhaltend. Interviews gibt sie ungern.