Rießle erneut Dritter - Pittin im Fotofinish vorn
Chaux-Neuve (dpa) - Mit dem zweiten Podestplatz innerhalb von 24 Stunden ist Fabian Rießle zum Shootingstar der deutschen Nordischen Kombinierer avanciert.
Der 22-Jährige aus Breitnau kam beim Weltcup im französischen Chaux-Neuve erneut auf den dritten Rang und verpasste in einem dramatischen Rennen seinen ersten Karrieresieg nur um Haaresbreite. Im Fotofinish musste sich Rießle lediglich dem Italiener Alessandro Pittin und Olympiasieger Jason Lamy Chappuis aus Frankreich geschlagen geben.
„Fabian begeistert mich vor allem auf dem letzten Kilometer. Wie er da von hinten noch nach vorne kommt, mit so viel Dampf, ist toll. Leider hat er nicht gewonnen. Aber er hat den Großen der Zunft Paroli geboten und eine reelle Chance, sie zu schlagen. Das stimmt mich froh“, sagte Bundestrainer Hermann Weinbuch.
Nach dem Springen hatte Tino Edelmann als Zweiter hinter dem Norweger Harvard Klemetsen von den DSV-Kombinierern am aussichtsreichsten im Rennen gelegen. Doch wie schon am Vortag bildete sich zur Hälfte des Rennens ein großer Pulk, in dem Lokalmatador Lamy Chappuis um die Kontrolle bemüht war.
Am letzten Berg tauchte dann auf einmal Rießle in vorderster Front auf. „Ich weiß gar nicht. Es waren so viele Leute. Dann sind wir in die letzte Abfahrt rein und auf einmal war ich vorne dabei“, schilderte er nach dem 10-Kilometer-Lauf.
Auf der Zielgerade lieferte der Youngster den Arrivierten einen dramatischen Endspurt, in dem er kaum wahrnehmbar den Kürzeren zog. „Wir hatten eine Grundtaktik ausgemacht. Ich habe versucht, erst mal im Feld mitzuschwimmen, und dann auf der letzten Runde richtig Gas zu geben. Das ist super aufgegangen“, sagte Rießle.
Björn Kircheisen aus Johanngeorgenstadt rundete als Sechster das gute Abschneiden der DSV-Kombinierer ab. „Wir sind zufrieden“, meinte Weinbuch. Edelmann, der in der Weltcup-Gesamtwertung als bester Deutscher Vierter ist, landete knapp 18 Sekunden hinter Pittin auf Rang 14. Direkt dahinter folgte Johannes Rydzek auf Platz 15. Lediglich Weltmeister Eric Frenzel schwächelte ein wenig und musste sich mit dem 24. Platz begnügen.